Bundesweite Vogelzählung : Viel weniger Spatzen, Meisen und Amseln gesichtet
Bei der traditionellen „Stunde der Wintervögel“ haben sich in diesem Jahr weniger Vögel als im Vorjahr blicken lassen. Insbesondere Amseln, Haus- und Feldsperlinge seien bei der Vogelzählung am zweiten Januarwochenende weniger gesichtet worden als in den Vorjahren, teilte der Naturschutzbund (Nabu) am Montag in Berlin mit.
An der deutschlandweiten Aktion beteiligten sich demnach fast 122.000 Menschen. Sie zählten eine Stunde lang die Vögel, die beispielsweise am Futterhaus im Garten, auf dem Balkon oder im Park gesichtet wurden. Die „Stunde der Wintervögel“ ist laut Nabu Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion und fand zum 15. Mal statt. Im vergangenen Jahr beteiligten sich daran rund 130.000 Menschen.
Die Rangliste der am meisten gesichteten Vögel führt demnach weiterhin der Haussperling an, allerdings mit einem Minus von 13 Prozent gegenüber Januar 2024. Es folgen Kohl- und Blaumeisen (jeweils minus sieben Prozent). Auf Rang vier landeten die Amseln (minus 18 Prozent), gefolgt vom Feldsperling (minus 15 Prozent).
Laut dem Nabu-Vogelschutzexperten Martin Rümmler wurden im vergangenen Sommer viele kranke und tote Amseln gemeldet. Sie standen im Verdacht, mit dem Usutu-Virus infiziert gewesen zu sein.
Der Haussperling kämpfe zunehmend mit den Konsequenzen städtebaulicher Maßnahmen und finde weniger Nischen und Spalten. Die geringeren Meldezahlen bei Kohl- und Blaumeisen seien vermutlich auf die milden Temperaturen zurückzuführen. Dafür sei der Kernbeißer doppelt so häufig wie 2024 gemeldet worden. Bergfinken tauchten sogar mehr als dreimal so häufig wie im vergangenen Jahr auf.