Duftendes Bild: John Everett Millais’ „Die junge Blinde“

Geruchssinn auf Reisen :
Der Nase nach

Von Arezu Weitholz
Lesezeit: 4 Min.
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Im Londoner Kaufhaus Liberty hängen Nasen. Keine ist wie die andere, alle sind weiß, manche verströmen einen Duft. Die Installation heißt Noseum und stammt von Tasha Marks, deren Kunstprojekte sich mit Duft- und Geschmackssinn befassen. In der Kunst läge der Fokus oft auf dem Sehen, sagt sie, aber: „Wir sollten alle mehr lernen, mit der Nase zu sehen.“ Erinnert sie sich an Reisen, denkt sie an Gewürzmärkte in Istanbul und Färbereien in Marrakesch. Inspiration für ihr Noseum fand sie in der Nasothek der Ny Carlsberg Glyptothek in Kopenhagen, einer Art Ersatzteillager und Museum für abgebrochene oder ersetzte Nasen jeder Couleur, die bis ins 19. Jahr­hundert tatsächlich größtenteils an alten Statuen hingen, um sie zu vervollständigen, dann aber entfernt wurden, weil man meinte, die Authentizität der Funde sei interessanter.

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