Radtour in Holland :
Was schert uns der Gegenwind

Von Ulrike Maria Hund
Lesezeit: 7 Min.
Geschichte der Architektur im Schnelldurchlauf: Marina von Vlissingen
Früher war hier Meer: Durchs Polderland von Deich zu Deich und Windmühle zu Windmühle – mit E-Bikes unterwegs in Zeeland.

Die Farbe des Himmels über Zeeland ist von einem blassen Graublau. So zumindest haben Wissenschaftler den durchschnittlichen Farbton ermittelt, um die Farbe der neuen Strommasten möglichst unauffällig dem weiten Himmel anzugleichen. In zartem Blassblau überragen sie nun wie Tannenbäume das flache Land und bringen Starkstrom von den Windparks der Nordsee in die Industriezentren des Landesinneren. Weiß drehen sich die Flügel der Windräder über dem Meer. Bunt wie Legobaukästen gleiten riesige Containerschiffe durch die breite Flussmündung Richtung Gent und Antwerpen. Lotsenboote, klein wie Seemücken, leiten die Schiffsungetüme an Untiefen und Sandbänken der Schelde vorbei. Wer ein Fernglas zur Hand hat, kann bei Ebbe in der Mündung schwarze Punkte sehen, Robben, die sich ungerührt vom Verkehr auf den Sandbänken tummeln. Gemächlich dreht sich eine alte Mühle auf dem Deich. Kilometerlang ziehen sich Strände mit feinem, weißem Sand unterhalb des Deichs entlang. Sie gehen allmählich in eine Dünenlandschaft über, die charakteristisch für die Inselspitze zwischen Domburg und Vlissingen ist, ein natürlicher Schutzwall gegen das Meer.

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