Romantikmuseum in Frankfurt : Im Reich des Sichtbaren und Unsichtbaren

Nun hat das Deutsche Romantikmuseum in Frankfurt für das Publikum geöffnet: Am ersten Tag im neuen Haus sind die Besucher sehr angetan.
Schubert ist gerade erst zwanzig, als er Gretchens Nervenzusammenbruch am Spinnrad vertont. 43 Takte lang, bis zum Vers „Mein armer Sinn ist mir zerstückt“, dann bricht das Lied ab. Jetzt liegt das Notenblatt ganz hinten rechts im dritten Stock des Romantik-Museums in einer Schublade, die man gedankenverloren fast nebenbei aufzieht. Als weiteren Dreh einer Hörstation, die mit Büchern, Klangbeispielen, Bildpostkarten und einer Videoinstallation aus fallendem Schnee rund um Schuberts „Winterreise“ und Wilhelm Müllers „Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten“ eigentlich schon mehr als genug zu denken gibt.