Tradition verdrängt Tradition : Alfa Romeo kehrt in die Formel 1 zurück

Eine Traditionsmarke ist zurück in der Motorsport-Königsklasse: Alfa Romeo verdrängt Sauber in der Formel 1 – zumindest auf dem Papier. Denn eigentlich fährt der Automobilhersteller schon länger mit.
Nach mehr als 30 Jahren kehrt Alfa Romeo in die Startlisten der Formel 1 zurück – und verdrängt damit zumindest auf dem Papier den traditionsreichen Namen Sauber. Der italienische Automobilhersteller weitet seine Rechte beim altehrwürdigen Schweizer Rennstall aus, ab dem Auftakt beim Großen Preis von Australien in Melbourne (17. März) geht das Team offiziell als Alfa Romeo Racing ins Rennen.
Der Name Sauber verschwindet damit erstmals seit der Debütsaison der Schweizer 1993 aus den Startlisten der Königsklasse. Seit 2018 engagiert Alfa sich als Technik-Partner und Titelsponsor beim Team aus Hinwil, das den Antrieb weiterhin von Ferrari bezieht. Die beiden italienischen Unternehmen sind jeweils Tochter des Fiat-Chrysler-Konzerns.
„Nachdem unsere Partnerschaft mit Alfa Romeo initiiert wurde, haben wir auf der technischen, kommerziellen sowie sportlichen Seite ausgezeichnete Fortschritte erzielt“, sagte Teamchef Frederic Vasseur. Der Rennstall, in der vergangenen Saison bereits als Alfa Romeo Sauber unterwegs, hatte in den Jahren zuvor mit finanziellen Schwierigkeiten gekämpft und war in dieser Phase fast ausschließlich am Ende der Startaufstellung zu finden.
Alfa Romeo gehört zu den traditionsreichsten Marken der Formel-1-Geschichte, Giuseppe Farina und Juan Manuel Fangio fuhren als Werkspiloten der Italiener die ersten beiden Weltmeistertitel nach der Gründung der Serie in den Jahren 1950 und 1951 ein. Von Beginn der 70er Jahre an war Alfa zunächst als wenig erfolgreicher Motorenhersteller wieder dabei. 1979 brachte man bis 1985 auch wieder eigene Autos an den Start.
2019 fahren Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi für Alfa Romeo Racing. Teamchef ist mittlerweile der Franzose Frédéric Vasseur.