Testspiel in Moskau : Serbien verliert umstrittene Partie gegen Russland – und wird belohnt

Aufgrund des Angriffskrieges gegen die Ukraine darf die russische Fußball-Nationalmannschaft nur noch Testspiele bestreiten. Serbien ist zum „Freundschaftsspiel“ angetreten – und wurde dafür entlohnt.
Die russische Fußball-Nationalmannschaft hat das erste Länderspiel gegen eine europäische Mannschaft seit dem Angriff auf die Ukraine gewonnen. Die „Sbornaja“ setzte sich am Donnerstag in Moskau 4:0 (2:0) gegen Serbien durch. Die Treffer für die Gastgeber erzielten Anton Mirantschuk (22. Minute), Maksim Osipenko (32.), Aleksei Mirantschuk (55.) und Iwan Sergejew (90.+1). Schon in der ersten Halbzeit hatte der serbische Abwehrspieler Milan Gajic nach einem Foul die Rote Karte gesehen (21.).
Russland ist wegen des Krieges von den Fußballverbänden FIFA und UEFA für alle internationalen Pflichtspiele gesperrt worden. Das Freundschaftsspiel am Donnerstag hatte die Europäische Fußball-Union allerdings gestattet. Das Ergebnis soll auch in die von der FIFA erstellte Weltrangliste einfließen. Die Beziehungen zwischen den Regierungen in Belgrad und Moskau gelten trotz des Ukraine-Konflikts weiterhin als freundschaftlich. Serbien hat sich nicht an den westlichen Sanktionen gegen Russland beteiligt.
Kein Problem für die UEFA
Serbien hatte für den Kurztrip nach Russland eine Antrittsprämie in Höhe von 250.000 Euro erhalten. Trotz des Ausschlusses des russischen Verbandes von allen Wettbewerben auf Vereins- und Nationalmannschaftsebene hatte Serbien kein Problem mit der Partie. UEFA-Präsident Aleksander Čeferin hatte sich in einem Interview mit dem englischen „Guardian“ ähnlich geäußert. „Jetzt spielen sie ein Freundschaftsspiel: Na und?“, so der Čeferin.
Die russische Mannschaft hat in den vergangenen zwei Jahren lediglich einige Freundschaftsspiele gegen Verbände anderer Kontinente bestritten – etwa gegen den Irak, Iran, Kuba und Kamerun. Europäische Mannschaften waren bislang nicht darunter, eine geplante Testpartie gegen Bosnien-Hercegowina war noch gescheitert. Zeitweise hatte Moskau sogar mit dem Übertritt zum asiatischen Kontinentalverband AFC kokettiert.