DHB verlängert mit Gislason :
Mehr Mumm gefragt

Ein Kommentar von Frank Heike
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Kein großer Hang zum Risiko: Gislason

Alfred Gislason soll bis 2027 als Handball-Bundestrainer weitermachen. Beim Isländer weiß der Verband, was er hat – aber eben auch, woran es zuletzt fehlte.

An die knapp 15 Jahre wird Alfred Gislason nicht herankommen, die Heiner Brand Handball-Bundestrainer war. Doch sollte Gislason seinen Vertrag bis Ende Februar 2027 erfüllen, wäre er auch schon stolze sieben Jahre Nationalcoach – und dann 67 Jahre alt. Womit man bei der Kritik am neuen Vertrag Gislasons wäre: schon nach der EM hatte es Stimmen aus der Bundesliga gegeben, die sich für die vergleichsweise junge Mannschaft einen jüngeren Coach gewünscht hätten: Im Konzert der Großen ist Gislason der bei weitem älteste Dirigent.

Daraus leiten sich Respekt der anderen und jede Menge Erfahrung ab, was den Deutschen Handballbund (DHB) auch dazu bewogen hat, die Arbeitspapiere mit dem 64 Jahre alten Isländer bis nach der deutschen Weltmeisterschaft im Januar 2027 zu verlängern. In der Fußnote des Kontrakts steht ein gar nicht so kleines „außer“: Die neue Grundlage kommt nur zustande, wenn Gislason sein Team zu den Olympischen Spielen in Paris bringt.

Sollte Deutschland Mitte März in Hannover gegen Algerien, Kroatien und Österreich die ersten beiden Ränge verpassen, käme am 1. Juli sein Nachfolger. Ein sinnvoller Passus, den der DHB da eingebaut hat – wie auch der Zeitpunkt der Verkündung angemessen erscheint.

Fehlender Mut

Seit der Präsidiumssitzung Anfang des Monats wusste Gislason, dass er mit dieser, seiner Mannschaft weiterarbeiten darf. Das, was dort hochtrabend als „Analyse“ bezeichnet wurde, waren eher Hinweise, wo er Stärken und Schwächen des Teams sieht. Es gab keinen echten Widerstand im Verband, der sich Ruhe wünscht und in Gislason einen Trainer hat, der souverän und humorvoll alle Themen abräumt und anderen Beinfreiheit verschafft.

Das respektiert die Szene. Doch aus der Liga (und der Mannschaft) kam Kritik – meist im „off“: Die Angriffe zu schematisch, die Abwehr wenig variabel. Außerdem halte Gislason zu lange an den Arrivierten fest. Insgesamt: zu wenig Mut! Was er gerade wieder vermissen ließ, als er den formstarken Magdeburger Rechtsaußen Tim Hornke für die Olympia-Quali missachtete, stattdessen schwächeren, aber erprobten Spielern vertraut.

Tatsächlich hätte man von jüngeren Kandidaten wie Florian Kehrmann oder Maik Machulla mehr Varianz im Spiel, mehr Mumm bei der personellen Auswahl erwarten können. An Gislason weiß man, was man hat. Das genügte dem DHB, um mit ihm weiterzumachen – weil das erste Erreichen eines Halbfinals seit 2019 dann eben doch als Erfolg gewertet wurde, unabhängig vom „wie“.

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