Gewichtheben : Steiner-Coach Mantek hört als Bundestrainer auf

„Ich bin mit mir total im Reinen“, sagt Frank Mantek, der als Bundestrainer nach 22 Jahren aufhört. Zudem ist der Erfolgscoach von Olympiasieger Matthias Steiner als Kämpfer gegen Doping bekannt - weil er selbst als Athlet wider Willen gedopt wurde.
Einer der erfolgreichsten Bundestrainer gibt seinen Posten auf: Frank Mantek ist von Januar 2013 nicht mehr Chefcoach der deutschen Gewichtheber. „Dann bin ich nur noch Sportdirektor des Verbandes“, sagte Mantek am Mittwoch. 22 Jahre war der 53-Jährige für beide Aufgaben verantwortlich. Als Bundestrainer stehen für ihn 126 internationale Medaillen zu Buche, davon 40 goldene. Bei Olympia holten seine Athleten Ronny Weller und Matthias Steiner Gold. Dazu gab es viermal Silber (Weller/2, Marc Huster/2) und dreimal Bronze (Manfred Nerlinger, Oliver Caruso, Andreas Behm). „Ich glaube, dass ich 2012 einen Lebensabschnitt abgeschlossen habe“, sagt Mantek. „Ich bin mit mir total im Reinen. Es ist keine Wehmut da, nur Stolz.“
Als Bundestrainer stand der frühere Athlet vom SC Karl-Marx-Stadt jeden Tag in der Trainingshalle in Leimen, wo er die Auswahlheber um sich scharte. „Ich bin mein ganzes Leben dem Olympiasieg im Superschwergewicht hinterhergerannt“, sagte er. Den schaffte Steiner 2008 in Peking. Daher sagt Mantek: „Ich habe mein Lebensziel erreicht.“ 60 bis 80 Stunden pro Woche umfasste sein normales Arbeitspensum.
Mantek ist auch als vehementer Kämpfer gegen Doping bekannt. Nicht zuletzt seine Vergangenheit, als er im DDR-Sportsystem mit Dopingmitteln vollgepumpt wurde, hat ihn dazu gemacht. „Mit 36 Jahren hatte ich einen Herzinfarkt“, sagt der gebürtige Thüringer und vermutet darin eine Folge der „blauen Bohnen“. Als Trainer, betont er, habe Doping für ihn nie eine Rolle gespielt. Als Nur-noch-Sportdirektor will er nun Trainer formen und den Nachwuchsbereich reformieren. Steiner trainiert er aber weiterhin. „Solange er hebt, stehe ich ihm zur Verfügung“, sagt Mantek.