Snooker-Weltmeister Selby : Den letzten Wunsch des Vaters erfüllt

Mark Selby gewinnt mit seiner defensiven Spielweise die Snooker-WM und widmet den Titel seinem an Krebs gestorbenen Vater, dessen letzten Worte waren: „Ich möchte, dass Du Weltmeister wirst“.
Der Spitzname von Mark Selby lautet „The Jester from Leicester“. Der Kurzreim ist im Deutschen gut zu übersetzen – als stets zu Scherzen aufgelegter „Hofnarr aus Leicester“, einer Stadt in den östlichen englischen Midlands. Am späten Montagabend hat der Hofnarr den König aus dessen Schloss verjagt. Erstmals ist der 30 Jahre alte Selby Weltmeister der populärsten Billardvariante Snooker geworden und hat dabei als erster Spieler überhaupt den fünfmaligen Titelträger Ronnie O‘Sullivan in einem WM-Endspiel im „Crucible Theatre“ von Sheffield, dem traditionellen Spielort der Snooker-WM, besiegt. Jener unumstrittene König im Spiel mit den 15 roten und sechs farbigen Kugeln hatte sein Schicksal indes womöglich schon vor dem 17 Tage dauernden Turnier kommen sehen, als er Selby den neuen Beinamen „the Torturer“ (Peiniger) verlieh.