Finale-Niederlage in Stuttgart :
Struff so gut wie nie zuvor

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Stark auf Rasen: Jan-Lennard Struff

Nach dem verletzungsbedingten Sturz auf Position 167 der Weltrangliste spielt Jan-Lennard Struff seit dem Frühjahr plötzlich wie entfesselt. Im reifen Tennisalter erlebt er eine Zeit der Extreme.

Rasentennis ist Ansichtssache. Fragt man Boris Becker, Roger Federer oder Angelique Kerber, geraten sie ins Schwärmen über den natürlichen Untergrund, der ihrer Spielweise zupassgekommen ist wie nichts anderes auf der Welt. Andere Tennisgrößen wie Alexander Zverev finden Wimbledon eigentlich toll, aber nicht den Untergrund, auf dem das Turnier gespielt wird. Immerhin gehen sie nicht so weit und behaupten wie einst Ivan Lendl, „Gras ist nur für Kühe da“.

Jan-Lennard Struff dagegen ist einer, der die Herausforderung in den fünf Sommerwochen, die zwischen Sandplatzsaison in Europa und Hardcourtserie in Nordamerika liegen, mit Mumm und Überzeugung angeht. „Ich habe Bock auf die deutschen Turniere und Wimbledon“, sagte er kürzlich, nachdem er die Sandplätze fürs Erste hinter sich gelassen hatte: „Rasen passt zu meinem aggressiven Spiel.“ Wie recht er hat! Gleich beim ersten Versuch des Jahres auf dem grünen Untergrund von Stuttgart hat der Warsteiner seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt und wurde erst am Sonntag im Finale vom Amerikaner Francis Tiafoe gestoppt.

Struff steht vor Zverev

Zum dritten Mal stand der 33-Jährige in einem Finale auf der ATP-Tour ein, zum dritten Mal hat er es verloren. „Es hat mir unheimlich viel bedeutet, auch wenn es ein Heartbreaker ist, dieses Match zu verlieren“, sagte Struff nach einem hochklassigen Match, bei dem er sich am Sonntag dem Weltranglistenzwölften Tiafoe 6:4, 6:7 (1:7), 6:7 (8:10) geschlagen geben musste. Der Finaleinzug hat den Warsteiner auf einen so hohen Weltranglistenplatz gebracht, wie er ihn nie vorher in seinen 14 Profijahren innehatte. In der Rangliste, die an diesem Montag erscheint, steht Struff auf Position 21 und damit unmittelbar vor seinem Davis-Cup-Kollegen Zverev.

Im reifen Tennisalter erlebt Struff eine Zeit der Extreme. Im März vergangenen Jahres warf ihn ein Zehenbruch so weit zurück, dass er wieder weit unten anfangen musste: bei Turnieren der zweitklassigen Challenger-Serie, bei denen Weltranglistenpunkte nicht üppig verteilt und die Profis nicht gerade umgarnt werden. Mitte Januar stand er nur noch auf Position 167 der Weltrangliste. Doch in diesem Frühjahr drehte Struff richtig auf, spielte phasenweise so gut wie nie zuvor in seinem Tennisleben.

In Monte Carlo erreichte er das Viertelfinale und unterlag dort dem späteren Turniersieger Andrej Rubljow, in Madrid verlor er das Endspiel gegen den spanischen Jungstar Carlos Alcaraz nach drei Sätzen. Nachdem er bei den French Open schon in der ersten Runde ausgeschieden war, startete er in Stuttgart den neuen Angriff. So traurig das Turnier für Struff endete, die nächste Chancen warten schon um die Ecke: im ostwestfälischen Halle und dann in Wimbledon, wo Struff noch nie über die dritte Runde hinauskam. Wann, wenn nicht jetzt, sollte ihm mehr gelingen?

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Kevin Krawietz und Tim Pütz verpassen den Sieg

Auch im neunten Anlauf ist es Kevin Krawietz und Tim Pütz nicht gelungen, gemeinsam ein Turnier zu gewinnen. Wie Mitte April in München verlor das deutsche Tennisdoppel aber auch beim zweiten Heimturnier in Stuttgart erst im Finale. Die Kroaten Nikola Mektic und Mate Pavic waren am Sonntag den entscheidenden Tick besser, ihnen genügte ein starker Tiebreak im ersten Satz und der einzige verwandelte Breakball des Matches im zweiten Satz für einen 7:6(7:2)-6:3-Sieg. Krawietz/Pütz haben aber erfolgreich Spielpraxis auf Rasen gesammelt für das Wimbledonturnier (3. bis 16. Juli), wo sie erstmals gemeinsam und mit hohen Erwartungen antreten. Der Coburger und der Frankfurter spielen ihre erste Saison auf der ATP-Tour, nachdem sie achtmal im Davis Cup ein Doppel gebildet haben. Bei den French Open erreichten die beiden kürzlich das Viertelfinale. (dpa)

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