„Anfangsverdacht der Untreue“ : Durchsuchung bei Reiterverband FN
Die Verbandszentrale der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Warendorf ist am Mittwoch durchsucht worden. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Münster der F.A.Z. Hintergrund sei der „Anfangsverdacht der Untreue“, dabei gehe es um Provisionszahlungen und ein Rentenzahlungssystem.
Konkret richte sich der Verdacht gegen fünf teils aktuell und teils ehemals für den Verband tätige Personen. Es seien Büros innerhalb der Verbandszentrale durchsucht worden. Dies soll Licht ins Dunkle bringen, ob die Zahlungen zulässig gewesen seien oder womöglich strafrechtlich relevant. Laut Mitteilung der FN beziehe sich der Verdacht „auf einzelne Führungspersonen der FN“. Der Verband kooperiere „in vollem Umfang mit den Ermittlungsbehörden“.
Der mit fünf Medaillen erfolgreichste deutsche Sportverband bei den Olympischen Spielen von Paris kämpft mit finanziellen und personellen Problemen. Nachdem im Frühjahr bekannt geworden war, dass das Defizit der FN für 2023 etwa doppelt so hoch ausfiel wie geplant, fast eine Million Euro, hatten die Mitglieder dem damaligen Präsidenten Hans-Joachim Erbel, Finanzkurator Gerhard Ziegler, Finanzgeschäftsführer René Straten und Generalsekretär Soenke Lauterbach die Entlastung verweigert.
Keiner der vier ist noch für den Verband tätig, Lauterbach verlässt die FN zum Ende des Jahres, seine Nachfolge ist noch nicht benannt. Im November war Martin Richenhagen bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung zum neuen Präsidenten gewählt worden.