Riesenslalom in Alta Badia : Achtung, Pistenarbeiter!

Während Henrik Kristoffersen erstmals den Riesenslalom von Alta Badia gewinnt, schafft es Stefan Luitz nicht mal in den 2. Lauf. Ganz andere Sorgen hat Filip Zubcic beim Zieleinlauf.
Skirennläufer Stefan Luitz befindet sich offensichtlich in einer Ergebniskrise. Beim Riesenslalom in Alta Badia/Italien verpasste der Allgäuer sogar die Qualifikation für den zweiten Durchgang – wenn auch denkbar knapp um 0,08 Sekunden. Entscheidend war ein schwerer Schnitzer im Zielhang der Gran Risa. „Wenn ich den Fehler nicht mache, „schaut die Welt schon wieder ganz anders aus“, sagte Luitz nach seinem 31. Platz am 4. Advent.
Eine starke Leistung zeigte dafür Alexander Schmid (Fischen), der im Sommer schwer mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber zu kämpfen hatte: Er verbesserte sich von Rang 29 auf Rang 13 und nutzte dabei im Finale den Vorteil der frühen Startnummer. „Ich habe auf jeden Fall das erreicht, was ich mir vorgenommen habe, dass ich einfach den Ski mehr laufen lasse“, sagte Schmid. Im Weltcup war der 25-Jährige überhaupt erst zweimal besser plaziert. Bei schwierigsten Bedingungen mit viel Neuschnee profitierte er davon, dass die aufgeweichte Piste im zweiten Lauf immer schwerer zu befahren war. „Den Vorteil habe ich genutzt, ich bin sehr froh drum.“
Den Sieg beim Riesenslalom-Klassiker im Gadertal, den zuletzt sechsmal in Serie der inzwischen zurückgetretene Marcel Hirscher (Österreich) gewonnen hatte, holte sich dessen langjähriger Rivale Henrik Kristoffersen. Der Weltmeister fuhr im Finale noch von Rang sechs zu seinem zweiten Saisonsieg vor Cyprien Sarrazin (Frankreich/+0,31 Sekunden) und Zan Kranjec (Slowenien/+0,39). Der Kroate Filip Zubcic, der Zehnter (+1.00) wurde, wäre auf der Ziellinie fast mit einem verirrten Pistenarbeiter zusammengestoßen.

Luitz hatte zum Saisonauftakt in Sölden Rang 16 belegt, in Beaver Creek schied er aus, in Alta Badia gehörte er in der Startliste nicht mehr zu den besten 15 Riesenslalom-Fahrern der Welt. Alpinchef Wolfgang Maier wollte aber „nicht von einer Krise reden, er war ja bei den Zwischenzeiten dabei, es ist nicht so, dass er kein Land gesehen hat“. Luitz räumte aber ein, die Saison gehe bislang „nicht leicht von der Hand“.
Schmid hatte im Sommer mit einer hartnäckigen Virusinfektion zu kämpfen und war bei den ersten beiden Riesenslaloms der Saison nicht über Rang 27 in Sölden und Platz 20 in Beaver Creek hinausgekommen. „Das war für mich schon sehr wichtig und steigert natürlich das Selbstbewusstsein“, sagte er. In Alta Badia steht am Montag noch ein Parallel-Riesenslalom an, bei dem er noch mal überzeugen will.
Auch Luitz will sich in dem K.o.-Rennen neuen Mut holen für die weitere Saison. Der neuen Cheftrainer Christian Schwaiger führt mentale Ursachen für die Probleme von Luitz an. „Er erwartet zu viel von sich. Er ist megaschnell. Er muss sich aber mal locker hinstellen und es runterbringen.“ Luitz versicherte, er wisse, „woran es liegt“. Details aber verschwieg er: „Das lasst mal meine Sorge sein, ich weiß, was ich zu tun habe.“