OGE hat dies direkt geteilt
H2-Kernnetz – wo kommen wir her, wo stehen wir, wo wollen wir hin? Ein paar Antworten… Darüber habe ich heute auf der Handelsblatt-Tagung Gas intensiv mit Dr. Stefanie Kesting von NEA sowie Lars Baumgürtel von ZINQ diskutiert. 📝 Klar ist: Das Kernnetz soll Mitte Oktober durch die BNetzA genehmigt werden. Das löst das Henne-Ei-Problem! Und dann? Neben dem Bau der Pipelines, die bereits begonnen haben, wie mein Kollege Detlef Brüggemeyer zu GETH2 berichtet, stelle ich mir & stellen vor allem wir uns als OGE, aber auch unsere Kunden die Frage: Woher kommt der Wasserstoff (H2) und welche Farbe hat der H2? ℹ️ Ein Ergebnis: Die Rahmenbedingungen sind zwar da, aber sie reichen offensichtlich nicht aus, um z. B. einen klaren Marktimpuls für H2-Produzenten im Ausland zu setzen. Aus meiner Sicht brauchen wir jetzt ein noch stärkeres Commitment der Bundesregierung und der EU, dass blauer H2 als Übergang – vor allem über 2037 hinaus – als Brücke für die Dekarbonisierung der Industrie zur Verfügung steht, bis grüner Wasserstoff in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht. ❗Der Entwurf des Delegated Act on Low Carbon Fuels böte z. B. eine Chance, hier entsprechende Anreize für den H2-Hochlauf mit blauem Wasserstoff zu setzen. Wie auch in der Red III sind hier noch zu viele regulatorische Unsicherheiten vorhanden, die einen Markteintritt von Produzenten eher hemmen. Denn vor dem Hintergrund der bedauerlichen Entscheidung aus Norwegen, aktuell keine H2-Pipeline zu bauen, sollten jetzt Anreize gesetzt werden, um den H2-Hochlauf – in diesem Falle die H2-Produktion und den Import bzw. Markthochlauf insgesamt – zu befördern. 💡 Damit der Hochlauf des H2-Marktes gelingt, braucht es aus meiner Sicht u. a. folgende Dinge: ➡️ einen passenden Investitionsrahmen für die gesamte Value-Chain, um internationales Kapital anzuziehen – gilt auch für Importkorridore. ➡️ passende regulatorische Rahmenbedingungen, die den H2-Hochlauf erleichtern & nicht künstliche Barrieren setzen – z. B. der angesprochene Delegated Act. ➡️ einen privaten Midstreamer, der die Wasserstoffmengen am Markt besorgt. Mit Blick auf die Net-Zero-Ziele bleibt nicht mehr viel Zeit. Daher mein Appell, dass wir jetzt pragmatische Lösungen brauchen mit Blick auf die Herstellung des Wasserstoffs. 🗨️ Was ich mich auch frage: Wie wollen wir damit umgehen, falls wir Net-Zero nicht bis 2045 erreichen mit dem aktuellen Regulatorik- und Investitionsrahmen. Ich würde mich freuen, wenn die Politik zum Plan A (Dekarbonisierung bis 2045 und dann nur noch erneuerbare Gase) als Hosenträger zum Gürtel auf einen Plan B setzt, der auch noch deutlich länger auf blauen H2 setzt. Das wäre ein verantwortungsvolles Vorgehen für unsere sichere und saubere Versorgung. Equinor, Nina Scholz, Florian Feller, Dr. Timm Kehler, Bengt Bergt, Dr. Philipp Steinberg, Niko Bosnjak, Tim Bruns, Robert Habeck, Dr. Friedbert Pflüger, Erik Kolstø, CFA, Selina Breilmann, Dr. Klaus Altfeld, Christina Vogt, Christian Richter