Wasser ist ein tolles Produkt – Arnd Wendland im Interview
Stell dich doch bitte einmal kurz vor – wer bist du, und was ist deine Funktion bei HAMBURG WASSER?
Ich bin Arnd Wendland und Bereichsleiter für die Werke. Das bedeutet, ich bin – gemeinsam mit meinen Teams – zuständig für alle verfahrenstechnischen Anlagen, die mit der Gewinnung und Aufbereitung von Wasser zu tun haben – und damit meine ich sowohl das Trinkwasser als auch das Abwasser: Unsere Arbeit steht ganz am Beginn und am Ende der Wertschöpfungskette von HAMBURG WASSER.
Seit etwas mehr als 20 Jahren arbeite ich bereits bei HAMBURG WASSER. Während dieser zwei Jahrzehnte habe ich beide Seiten (Trinkwasser und Abwasser) kennengelernt. Die Aufgabe des Bereichsleiters habe ich nun seit mehr als einem Jahr inne.
Insgesamt führe ich sechs Teams mit insgesamt ca. 480 Mitarbeitenden.
Welche Teams leitest du und wofür sind diese verantwortlich? An welchen Themen / Projekten arbeitet ihr momentan?
Wir sind sehr vielseitig aufgestellt – so gibt es jeweils die Betriebsabteilungen für Trinkwasserproduktion sowie für die Prozessführung der Klärwerke; ebenfalls gibt es auch die große Instandhaltung für das Klärwerk und eine Einheit, die für alle arbeitet: das Anlagenmanagement. Hier wird an gemeinsamen strategischen Fragestellungen gearbeitet.
Fortlaufend stellen wir sicher, dass reines Trinkwasser für die Bevölkerung der Stadt und das Umland zur Verfügung steht. Das allein ist schon eine große Aufgabe, denn die Bevölkerung wächst stetig und die Spitzenverbräuche in den zunehmend heißeren Sommern steigen an. Um jederzeit höchste Qualität liefern zu können, modernisieren wir die Anlagen ständig und erweitern sie zudem.
Maßnahmen hier sind z. B.
Im Klärwerksverbund Köhlbrandhöft-Dradenau (das ist übrigens das größte Klärwerk Deutschlands) nehmen wir das anfallende Abwasser aus den Sielen auf, und behandeln es bis zur Einleitung in die Elbe nach aktuellstem Standard und gesetzlichen Anforderungen. Derzeit erweitern wir die Klärschlammverbrennung, mit welcher wir uns zukunftssicher bzgl. der Klärschlamm-Entsorgung aufstellen.
Des Weiteren werden wir den Anteil an eigenerzeugter Energie steigern. Dies soll u. a. mit einem neunen Windrad auf Dradenau (aktuell im Bau) und weiteren Solarpanels geschehen, welche die vorhandenen Windräder, unsere „Klimahaube“ oder auch die Einspeisung von aufbereitetem Faulgas ins städtische Gasnetz ergänzen. Bereits zum heutigen Zeitpunkt können wir bilanziell 130% unseres Strombedarfs auf dem Klärwerk Köhlbrandhöft decken.
Ein weiteres zentrales und wichtiges Thema, mit dem wir uns beschäftigen, ist die Frage der Elimination von Spurenstoffen aus dem Abwasser, bevor dieses in die Elbe geleitet wird.
Welche Projekte sind dir persönlich am meisten in Erinnerung geblieben – und warum?
Wir arbeiten an der zukunftsweisenden Ausrichtung des Bereichs, um den verschiedensten Herausforderungen (Klimawandel, wachsende Stadt, demografischer Wandel) gerecht zu werden. Äußerst wichtig dafür ist die langfristige Sicherung ausreichender Wasserrechte, z.B. für unser Wasserwerk in der Nordheide, um den Bedarf an Wasser für die Bürger:innen der Stadt Hamburg und dem des Umlands sicherstellen zu können. Ebenso sind die Erweiterung der Klärschlamm-Verbrennung sowie die Kooperation mit anderen Abwasserentsorgern – den Entwässerungsbetrieben Lübeck und dem AZV Südholstein – sowie das Recyceln von Phosphor aus der Klärschlammasche wichtig für uns. Damit investieren wir in die Modernisierung und Erweiterung der Anlagen und erfüllen die gesetzlichen Anforderungen aus der Klärschlammverordnung.
Was macht das Arbeiten in deinem Bereich aus?
Die Arbeit hier ist extrem vielschichtig und sehr technisch geprägt – ein „Gedicht“ für unsere Handwerker:innen, Meister:innen und Ingenieur:innen,
... die sich mit hoher Verantwortung den jeweiligen Herausforderungen stellen.
Es wird nie langweilig – auch, weil sich die Rahmenbedingungen immer wieder ändern; so müssen wir uns beispielsweise fortwährend den Auswirkungen der wachsenden Stadt, des Klimawandels oder der Änderung rechtlicher Anforderungen (wie z.B. Klärschlamm-Verordnung) stellen.
Worauf dürfen sich neue Mitarbeitende in deinem Bereich freuen?
Definitiv auf ein vielfältiges Aufgabengebiet! Des Weiteren auf technische Herausforderungen, bei denen Expertenwissen einbracht werden darf und soll; außerdem auf offene Kommunikation, respektvollen Umgang miteinander sowie auf persönliche und fachliche Entwicklungsmöglichkeiten.
Beschreibe deine Teams in drei Worten:
verlässlich - professionell – hoch engagiert
Empfohlen von LinkedIn
Warum treibst du gerade für HAMBURG WASSER Dinge wie die Modernisierung der Trinkwasser-Produktion und mehr voran?
Zwar bin ich kein gebürtiger Hamburger, – ich komme aus Nordrhein-Westfalen – lebe aber seit vielen Jahren in der Metropolregion und möchte für die Hamburger Bürger:innen und die Metroploregion eine zuverlässige Trinkwasserversorgung aufrecht erhalten. Mit dem Unternehmen HAMBURG WASSER fühle ich mich zudem sehr verbunden, da ich hier meine Erfahrung voll einbringen und entfalten kann, Werte gelebt werden und ich als Mensch gesehen und wertgeschätzt werde – fachlich wie persönlich. Außerdem ist Wasser ein tolles Produkt!
Zudem sind die Aufgaben positiv herausfordernd:
Anlagen sind – aufgrund ihres Alters – stetig zu erneuern, Trinkwassermengen werden gesteigert, zugleich sind die Bedarfe höher: wachsende Stadt oder aufgrund von Spitzenabgaben im Sommer. Das ist eine wesentliche Herausforderung für die Werke. Hier ist ganzheitliches Denken gefragt; somit sind wir auch mit vielen anderen Abteilungen vernetzt, u.a. um die Kommunikation in Richtung Bevölkerung zu unterstützen.
Was gefällt dir an der Kultur bei HAMBURG WASSER?
Es herrscht ein großer Respekt für die Leistung jedes / jeder Einzelnen – das motiviert und man bekommt so ein großes Zugehörigkeitsgefühl. Wir denken immer mehr über die eigenen Organisationsgrenzen hinaus und arbeiten an einer gemeinsamen Sache. Unsere Kultur entwickelt sich stetig weiter … und auch in unserem großen Bereich hat jeder seine Rolle / Aufgabe und trägt seinen Anteil mit großem Engagement zur Gesamtaufgabe bei.
Was kennzeichnet deinen persönlichen Führungsstil?
Ich habe großes Vertrauen in die Fähigkeiten eines / einer jeden Einzelnen und in das, was den Menschen selbst ausmacht.
Eine eindeutige und gleichzeitig wertschätzende Kommunikation, auch in Konflikten, ist eines meiner wichtigsten Führungsinstrumente.
Zudem denke ich, dass man gemeinsam Freude an den Aufgaben haben, sich nicht zu ernst nehmen und nicht zu verbissen an Aufgaben rangehen sollte.
Wo bindest Du Trainees bei dir ein?
Trainees haben diverse Entwicklungsbereiche. Sie werden vielfach in der Anlagenentwicklung eingesetzt, bei der es überwiegend um das Identifizieren und Lösen von technischen Problemstellungen auf unseren Anlagen geht, bis hin zu übergeordneten Aufgaben, welche nicht nur den eigenen Fachbereich betreffen. So bringen sie auch Themen voran, die die zukünftige Entwicklung betreffen, direkt mit den Kollegen vor Ort und oftmals auch im Zusammenspiel mit Universitäten oder Planungsbüros. Während ihres zweijährigen Traineeships möchte ich sie bestmöglich fördern.
Wie lange sind die Trainees bei euch?
Zwischen drei und vier Monaten je Bereich; also auf Seite des Klärwerks und auf der des Trinkwassers. Das gibt Zeit, um Persönlichkeiten entwickeln und zu fördern und auch das Unternehmen von verschiedenen Seiten kennenzulernen. Aber auch das Bearbeiten fachfremder Aufgaben ist dabei wichtig – und bringt (und erfordert) Flexibilität.
Was bereitet dir Freude an der Arbeit mit Trainees?
Die Trainees sind sehr motiviert, zeigen hohes Engagement und haben den „unvoreingenommenen Blick von außen“ – das bringt frische Impulse. Zudem haben sie drei Monate Zeit, sich auf eine Aufgabe zu fokussieren; und am Ende der Zeit steht ein Ergebnis für alle Seiten. Das alles ist motivierend und macht Freude; mir – und den Trainees, die sich nach ihrem Studium einbringen können. Manche kennen wir auch bereits, da sie ihre Masterarbeit bei uns geschrieben haben.
Du suchst aktuell bzw. in Kürze Verstärkung für deine Teams. Für welche Jobs konkret? Und was ist die jeweils wichtigste Aufgabe?
Ja, es geht um die Abteilungsleitung Wasserwerk / Pumpwerk Mitte/Ost-Nord:
Hier suche ich jemanden, der die Leitung einer großen Abteilung übernimmt, welche auch die Zentrale Leitstelle für alle Wasserwerke und einen Zentralbetrieb umfasst, und weiterentwickelt. Die Einheit ist damit für alle anderen Wasserwerksabteilungen von großer Bedeutung.
Sämtliche Details zu dieser Vakanz finden Sie hier:
Weitere Vakanzen unter diesem Link:
Arnd – vielen Dank für diese interessanten und vielseitigen Einblicke.