
Ein Denker des Raumes
Günter Figal gehörte zu den subtilsten Deutern Martin Heideggers und schuf eine eigene Phänomenologie des Raumes. Jetzt ist der Philosoph im Alter von 74 Jahren gestorben.
In Europa gibt es im Essen wie in der Musik deutliche Geschmacksgrenzen zwischen Deutschland und Frankreich. Zu Weihnachten ergeben sie, was die Barockmusik angeht, theologisch sogar Sinn. Das ist ziemlich kurios.
Günter Figal gehörte zu den subtilsten Deutern Martin Heideggers und schuf eine eigene Phänomenologie des Raumes. Jetzt ist der Philosoph im Alter von 74 Jahren gestorben.
Die Erfahrung von Corona hat den polnischen Pianisten Rafał Blechacz für bestimmte Werke von Frédéric Chopin reif gemacht, sagt er. Ein Gespräch über Wut und Tod und über Metaphysik in der Musik.
Keine Toleranz den Intoleranten: Die wehrhafte Demokratie darf dem Gespräch mit Antisemiten nie den Anschein der Normalität geben. Es reicht auch nicht, sich nur mit Floskeln zum Existenzrecht Israels zu bekennen.
Theologen halten das Ohr an den Zeitgeist, an Trends und Tendenzen, als lauschten sie einer Offenbarungsquelle Gottes oder des Teufels. Das spielt dem autoritären Einheitsdenken von der Linken bis zur Rechten in die Hände.
Genaues Lesen der philosophischen Klassik ist selbst eine Form von Philosophie – eine Würdigung zum Tod von Walter Jaeschke
Gianni Vattimo hat seinem Lebensgefährten sechzigtausend Euro geschenkt und ihn zum anteiligen Nutznießer einer hohen Lebensversicherung erklärt. Ein Gericht soll nun erörtern, ob der Philosoph von einem Erbschleicher ausgenutzt wird.
Der frühere Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir verzweifelt an seinem Parteifreund aus Tübingen. Die jüngste Debatte über Palmer zeige, dass dieser nicht für ein Ministeramt in Stuttgart geeignet sei.
Das Kurpfälzische Museum Heidelberg will über eine geschlossene Ausstellung mit Zeichnungen von Friedrich Dürrenmatt hinwegtrösten. Ein Lob auf das Zuendedenken von Geschichten – ganz im Sinne Dürrenmatts.
War der spätere Regisseur Terrence Malick für kurze Zeit der Chauffeur des Philosophen Martin Heidegger? Der italienische Politiker Leoluca Orlando ist davon fest überzeugt. Über eine Begegnung an der Universität Heidelberg am 1. März 1970.
Es geht um das „Wie“ der göttlichen Präsenz: Die jüngste Wortmeldung des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen ist methodisch übergriffig.
Wer redet schon gerne über den Tod? Corona-Dauertalker Hendrik Streeck hat sich mit einer unwürdigen Bemerkung zu den Sterbezahlen durch Covid-19 ins ärztliche Abseits gestellt und sich fast schon unsterblich gemacht.
Ein Philosoph nach seinem Bild hatte viel zu wissen und in Fühlung mit den Wissenschaften zu sein. So wurde Michel Serres, der am Samstag verstarb, zum Meister der Übergänge und Verbindungen.
Der Siegeszug der englischen Sprache an den Universitäten ist nicht unbedingt ein Triumph von Eleganz und Ausdrucksvermögen.
Eine Konferenz der Superlative präsentiert das Jahrestreffen des European Consortium for Political Research in Hamburg. Dabei mangelt es Veranstaltern und Teilnehmern vor allem an Konzentration.
Wohl 1948 hielt der Heidelberger Student Reinhart Koselleck ein Referat über Jacob Burckhardts Stellung zu Hegel. Das Manuskript liegt in Marbach. Eine Betrachtung zu Burckhardts 200. Geburtstag.
Orfeo als Diskokugel auf zwei Beinen im Olymp: Das „Opera Forward Festival“ in Amsterdam beweist viel Sinn für Mut und gute Unterhaltung.
Eine EU-Umfrage vor dem Weltnichtrauchertag und ein böses Erwachen. Die E-Zigarette ist zerrieben - zwischen Fortschritt und Fluch. Sie boomt, aber ihr Ruf ist schon ruiniert. Durchatmen!
Die Selbstauskunft, sagt Benjamin Sadler, sei der uninteressanteste Teil seines Berufs. Tatsächlich ist er einer der bekanntesten Schauspieler Deutschlands - nur seinen Namen kennt fast keiner. Eine Annäherung.
In Paris wird über Martin Heidegger und „die Juden“ debattiert, und schon vorab gibt es heftige Polemik. Dem Herausgeber der „Schwarzen Hefte“ wirft man Scheinheiligkeit vor.
Fünfzehn Millionen Deutsche leiden dauerhaft unter Schmerzen. Die Schmerzerkrankungen sind nicht „im Griff“. Sie summieren sich zu einem Kontrollverlust, der die gesamte Gesellschaft betrifft: Zum Beginn unserer Serie.
Zur Zeit kam hier das Sein: Ein neuer Sammelband mit überaus eindringlichen Interpretationen zeigt, wie Martin Heidegger mit seinem Denken in Marburg aufs Ganze ging.
Im Mittelpunkt soll immer noch der Patient stehen. Aber in der Entwicklung hin zur Medizinindustrie ist das Verhältnis des Arztes zum Kranken ein anderes geworden. Die individuelle Wertschätzung der Patienten hat gelitten.
Der Psychologe und Anthropologe Michael Tomasello erhält den renommierten Hegel-Preis der Stadt Stuttgart. Eine ausgezeichnete Wahl, denn dieser Forscher zeigt, wie sich einige große spekulative Fragen auf empirisch kontrollierbarem Gebiet verhandeln lassen.
Es gibt harte und weichere Formen der Reaktion auf Dissidententum. Die harte lernte Sebastian Kleinschmidt als von einem Kommilitonen verratener Dissident in der DDR kennen. Die weichere, da er es wagte, bald nach der Wiedervereinigung als Chefredakteur der in das neue Deutschland hinübergeretteten ...
Im Anfang war die Übersetzung, nicht das originale Wort: Dieser Satz über die Entstehung der Kultur gilt spätestens, seit Gott zur Strafe für den Turmbau zu Babel die Sprache der Menschen verwirrte. Und er gilt erneut seit Goethes "Faust", dem Drama schlechthin über den Deutungsakt der Welt und in der Welt, der mit einem Übersetzungsversuch beginnt.
Die technologische Revolution verändert unsere Gesellschaft dramatisch. Was Kinder und Jugendliche heute durchs Internet unkontrolliert sehen können, ist pornographischer und gewalttätiger Extremismus, wie ihm niemals zuvor eine Generation ausgesetzt war. Wir müssen dagegenhalten - und wir können es auch. Von Frank Schirrmacher.
"Was klassisch ist", so Hans-Georg Gadamer in "Wahrheit und Methode", "das ist herausgehoben aus der Differenz der wechselnden Zeit und ihres wandelbaren Geschmacks - es ist auf eine unmittelbare Weise ...
Peter Wapnewski ist ein sehr höflicher Autobiograph. Wo immer sich die Gelegenheit ergibt, und das ist im zweiten Teil seiner Erinnerungen häufig genug, spart er nicht mit Reverenzen, Freundlichkeiten und Danksagungen. Das Buch durchzieht geradezu ein Fluidum des Wohlwollens - kein Wunder, ist es doch über weite Strecken ein Buch der Freunde und der Erfolge.
Päpste bleiben in Erinnerung mit dem, was sie getan haben. Einige Monate identifizierte die Welt Benedikt XVI. mit dessen Vorlesung in Regensburg. Seit Ende November ist er freilich auch der Papst, der die Türkei besucht und zu einem Ausgleich zwischen den Zivilisationen beigetragen hat. Beim gegenwärtigen Misstrauen ...
Wie kommt ein Ökonom auf die Idee, die Schriften des Philosophen Martin Heidegger und anderer gewöhnungsbedürftiger Autoren zu durchforsten? Und weshalb sollten ordnungspolitisch Interessierte das Buch lesen, das daraus entstand? Die Mühe, die es zweifellos macht, Chrysostomos Mantzavinos auf dem Weg durch das Dickicht der Hermeneutik zu folgen, lohnt sich.
Das Verhältnis zwischen Jacques Derrida und Hans-Georg Gadamer läßt sich beschreiben als das einer spannungsvollen Schwebe. Beiden gilt die Sprache als Ausgangsbasis ihres philosophischen Unternehmens, beide bestreiten das Erkenntnisprivileg der methodischen Wissenschaften, und beide orientieren sich an der Kunst, wenn es um die Rechtfertigung einer anderen Form von Erkenntnis geht.
Günter Grass vor Habermas und Staeck: Sie führen die Liste der wichtigsten Intellektuellen Deutschlands an - ermittelt via „Alltheweb“ und „Google“.
Unter den Zetteln, die Martin Heidegger seinem Vorlesungsmanuskript aus dem Sommersemester 1923 beigefügt hat, findet sich eine kleine Notiz: "Hermeneutik der Faktizität: jetzt radikale Faktizität mitnehmen im Zurück zu A." Mit "A." war Aristoteles gemeint. Das Programm, das in diesem einen Satz steckt, sollte die gesamte praktische und politische Philosophie des 20. Jahrhunderts verändern.
Hans-Georg Gadamer widmete sein Denken der Kunst des Verstehens. Seine Kollegen gedenken seiner in seltener Übereinkunft.
Der bedeutende Philosoph Hans-Georg Gadamer ist im Alter von 102 Jahren gestorben. Gadamer war Begründer der philosophischen Hermeneutik.
Hans-Georg Gadamer vertrat auch noch in hohem Alter ein wahrhaft weltaufgeschlossenes deutsches Philosophieren.