
Erst das Opfer, dann dem Täter auf der Spur
Sie war Wildgrubers Desdemona und Klaus Kinskis Marie: Eva Mattes musste viele Bühnentode sterben, bevor sie sich als Tatort-Kommissarin die Täter schnappen konnte. Heute wird die Schauspielerin siebzig.
Am Donnerstag entscheidet sich, ob das deutsche Kino im internationalen Wettbewerb noch eine Chance hat. Dann will der Bundestag über das neue Filmförderungsgesetz abstimmen. Ein Appell.
Sie war Wildgrubers Desdemona und Klaus Kinskis Marie: Eva Mattes musste viele Bühnentode sterben, bevor sie sich als Tatort-Kommissarin die Täter schnappen konnte. Heute wird die Schauspielerin siebzig.
Der Film „Die Halbstarken“ machte sie in den Fünfzigern berühmt: Karin Baal galt als eine der bekanntesten Schauspielerinnen Deutschlands. Sie wurde 84 Jahre alt.
In Frankfurt war jüdisches Leben stets besonders präsent. Ein Sammelband untersucht seine Geschichte von 1933 bis in die Gegenwart.
Die Komödie „Lotti oder der etwas andere Heimatfilm“ entstand fast ohne Budget, mit Laien, die wie Profis spielen, und dem festen Willen, ein Thüringen zu zeigen, wie es in Schlagzeilen zurzeit nicht auftaucht. Das gelingt auf famose Weise.
Das Deutsche Filminstitut und Filmmuseum nimmt in der Ausstellung „Neue Stimmen“ das deutsche Kino seit 2000 in den Blick. Und siehe da, es lohnt sich.
Melodram, Pracht und Niedertracht: Dass Rainer Werner Fassbinders Klassiker „Die Ehe der Maria Braun“ mit Hanna Schygulla in der Hauptrolle es überhaupt auf die Leinwand schaffte, war alles andere als ausgemacht.
Technisches Können blockiere bei Filmemachern die Erfindungsgabe, gibt die Fassbinder-Muse zu bedenken, die in diesem Jahr den Ehrenpreis der Deutschen Filmakademie erhält. Schygulla plädiert für Mut zum Experiment.
Lilja Rupprecht inszeniert in Frankfurt Fassbinders „Die Ehe der Maria Braun“. Hält der Filmstoff über die Jahre zwischen 1943 und 1954 einer Bühnenadaption stand?
Sie kennen sich seit der Kindheit und arbeiten jetzt wieder zusammen: Regisseurin Lilja Rupprecht und Schauspielerin Manja Kuhl wirken beide an der Frankfurter Inszenierung des Fassbinder-Stücks „Die Ehe der Maria Braun“.
Ein Regisseur als „missing link“ zwischen den Epochen: Der britische Musikjournalist Ian Penman nähert sich Rainer Werner Fassbinder in Notaten.
Die Kamera läuft: Frankfurt bietet als Filmkulisse mehr als nur die Skyline. Noch gilt die Stadt für die Branche als unverbraucht. Dabei drehten hier schon Rainer Werner Fassbinder und Sönke Wortmann.
Sie hat mit vielen großen Regisseuren gedreht, aber die Rollen ihres Lebens spielte sie für Rainer Werner Fassbinder: Effi Briest, Lili Marleen und Maria Braun. Am 1. Weihnachtstag wird Hanna Schygulla achtzig.
Der Narzisst und seine Kollaborateure: Ira Sachs erzählt in „Passages“ von einer fluiden Dreierbeziehung im Pariser Künstlermilieu. Der deutsche Schauspieler Franz Rogowski macht den amerikanischen Film zum Ereignis.
Eva und Franco Mattes sind mit ihrer bisher größten Einzelausstellung „Fake Views“ im Frankfurter Kunstverein zu sehen. Sie zeigen das Dilemma der Digitalität mit Ironie und Schwung.
Die Berlinale hatte den Film „Demminer Gesänge“ von Hans-Jürgen Syberberg verschmäht. Jetzt zeigt der streitbare Regisseur ihn erstmals öffentlich in Demmin.
Sie kam vom Theater zum Film – und für Rainer Werner Fassbinder spielte sie einige der unvergesslichen Frauenfiguren des deutschen Kinos: Ein Nachruf auf die Schauspielerin Margit Carstensen.
Fassbinders Film „Martha“ hat sie berühmt gemacht: Auch danach spielte sie oft rätselhafte Frauen, die in Machtspielen und Hysterie gefangen waren. Jetzt ist Margit Carstensen gestorben.
Raserei und Verzweiflung: Zweieinhalb Wochen vor der Premiere übernimmt Anna Bergmann die Inszenierung von Fassbinders „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ am Theater Basel.
Hellwach und gut beschäftigt: Rieke Süßkow hat Handke am Burgtheater in Wien inszeniert und in Mainz Hans Henny Jahnn entstaubt. Jetzt arbeitet sie am Schauspiel Frankfurt und schwärmt vom Fassbinderhaften der Stadt.
Nach Antisemitismusvorwürfen wurde in München Wajdi Mouawads Stück „Vögel“ abgesetzt. Das ist ein Irrtum. Denn es zeichnet realistisch Konflikte in interreligiösen Beziehungen.
Günter Lamprecht war einer der größten deutschen Schauspieler in Film wie Fernsehen. Nun ist er im Alter von 92 Jahren gestorben. Eine Würdigung.
Er war der Star von Fassbinders „Berlin Alexanderplatz“ und in den Neunzigerjahren „Tatort“-Kommissar: Der Schauspieler Günter Lamprecht ist im Alter von 92 Jahren gestorben.
Sie spricht über das Leben, das Kino, Heimatgefühle, das Alter. Und über ihren neuen Film „Peter von Kant“. Ein Nachmittag mit der Schauspielerin Hanna Schygulla.
Ralf Schenk kannte das Weltkino aller Regionen, arbeitete für die Berlinale und das Goethe-Institut, vor allem aber für die Rettung des Film-Erbes der Defa aus der DDR. Jetzt ist er mit 66 Jahren gestorben.
Er erzählte Geschichten von einer Welt vor der Geschichte: Zum hundertsten Geburtstag des italienischen Filmemachers und Dichters Pier Paolo Pasolini.
Die Berliner Filmfestspiele trotzen der Pandemie mit strengen Hygieneregeln. Als Eröffnungsfilm läuft François Ozons Fassbinder-Hommage „Peter von Kant“ mit Hanna Schygulla und Isabelle Adjani.
Tagebuch einer sterbenden Stadt: Mit dem Film „Für Sama“ erklärt eine Mutter ihrer Tochter, warum sie für die Freiheit Syriens ihr Leben gäbe. Ein Kriegsfilm eigenen Ranges.
Einige halten ihn schon für einen neuen Pasolini: Der Regisseur Pietro Marcello hat Jack Londons Roman „Martin Eden“ verfilmt. In der Geschichte einer tragischen Liebe spiegelt Marcello den Zustand Italiens.
Seine Filme hatten eine Unangestrengtheit, die dem deutschen Film sonst fremd war: Peter Fleischmann, der unterschätzte Filmregisseur, ist gestorben.
Als junger Mann hat Burghard Schlicht einige Monate im Fassbinder-„Clan“ verbracht. Er jobbte bei drei Filmproduktionen, als Ausstatter, Darsteller und Setdesginer. Auch davon erzählt er in seinem Debütroman.
Zwei Generationen, ein Thema: Isabelle Bastian und Hans-Peter Reichmann vom Deutschen Filmmuseum Frankfurt planen eine Ausstellung über Zeit und Werk des Ausnahmeregisseurs Rainer Werner Fassbinder.
Cannes hat ein Jahr ausgesetzt, die Berlinale findet in zwei Teilen statt: Ein Jahr nach dem Beginn der Pandemie steht die Filmbranche auf der Kippe. Was wird aus den großen Festivals?
Armin Mueller-Stahl war erst der populärste Star der DDR, später der Held des westdeutschen Autorenkinos, dann entdeckte ihn auch der internationale Film. Ein Glückwunsch zum 90. Geburtstag des großen Schauspielers.
Oskar Roehler hat einen Film über Rainer Werner Fassbinder gemacht, mit dem niemand gerechnet hätte: „Enfant Terrible“ ist eine Hommage voller Hingabe und ohne Rücksicht.
Besuch bei einem freundlichen, älteren Gesamtkunstwerk: Rosa von Praunheim spricht über Hitler, Friedrich II., Ziegen und sein neues Theaterstück.
Rainer Werner Fassbinder ist ein Mythos des deutschen Kinos. Oskar Roehlers Film „Enfant terrible“ stellt ihn vom Kopf auf die Füße. Er zeigt einen Regisseur, der seine Schauspieler skrupellos ausbeutete – und berühmt machte.