Harvey Milk :
Fünf Kugeln gegen die Freiheit

Von Christiane Heil, Los Angeles
Lesezeit: 6 Min.
Harvey Milk auf seiner Wahlkampftour in San Francisco, 1976
Mit Charisma und Hartnäckigkeit hatte es Harvey Milk in den Stadtrat von San Francisco geschafft. Vor 30 Jahren wurde der Politiker, der sich offen zu seiner Homosexualität bekannte, erschossen. Sean Penn verkörpert ihn in einem Film, der für acht Oscars nominiert ist.
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Die Büste hätte Harvey Milk gefallen: auf dem bronzenen Gesicht ein breites Lächeln, in den Augen gutmütige Entschlossenheit. Noch mehr geschätzt hätte der kalifornische Politiker aber den Ort, an dem seine Büste heute steht - in der Rotunde des Rathauses von San Francisco, ganz oben neben der imposanten Marmortreppe. „Jeder Homosexuelle sollte im Rathaus immer die Treppe nehmen, um der Welt zu zeigen, dass er da ist“, hatte Milk gesagt, einer der ersten offen schwulen Politiker, die in den Vereinigten Staaten in ein öffentliches Amt gewählt wurden. In seinen elf Monaten als Stadtrat von San Francisco hatte er stets auf den Aufzug verzichtet.

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