TRON in Mainz : Forschung mit anderen Mitteln

Wie das TRON in Mainz an der Entwicklung des Corona-Impfstoffs mitgewirkt hat. Ein Gespräch mit der Wissenschaftlerin Fulvia Vascotto.
Mainz. An der Goldgrube 12: Biontech. Eine Erfolgsgeschichte aus der Region. Gegenüber: ein grauer Gebäudekomplex und ein schlichtes Schild mit der Aufschrift „TRON: Science in Translation.“ Unscheinbar wirkend, aber außerordentlich wirksam. „Nur durch unsere wissenschaftliche Vorarbeit und die Kooperation mit Biontech konnte es zur rasanten Entwicklung des Covid-19-Impstoffs kommen“, berichtet Fulvia Vascotto. Die gebürtige Italienerin ist nach mehreren Karrierestationen, von der Harvard Medical School in Boston bis zum Institut Curie in Paris, nun die Leiterin der Abteilung für Impfstoffe und zelluläre Immuntherapie des TRON. „TRON“ steht für Translationale Onkologie. Es handelt sich um ein biopharmazeutisches Forschungsinstitut an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, das 2010 gegründet wurde. „Unser Ziel ist es, die Lücke zwischen akademischer Grundlagenforschung und der marktorientierten Entwicklung der Pharmaindustrie zu schließen und damit die Entwicklung neuer Therapien zu beschleunigen.“ Im TRON arbeitet ein internationales Team aus promovierten Wissenschaftlern, angehenden Doktoranden und biotechnischen Assistenten. Ihre Arbeit zum Verständnis der Mechanismen hinter dem mRNA-Impfstoff zur Krebsbekämpfung wurde hilfreich im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Dies sei jedoch nur möglich gewesen, weil viele Wissenschaftler sieben Tage die Woche intensiv geforscht haben, um zu demonstrieren, wie die mRNA funktioniert, erklärt die promovierte Forscherin.