FAZ+Borkumerin über Brauch :
„Das Schlagen ist eine riesige Nummer“

Lesezeit: 6 Min.
Auf Borkum sind die Klaasohms am Abend des 05. Dezember die Größten.
Wie genau läuft „Klaasohm“ ab? Und waren Schläge für Frauen wirklich nur „minimaler Bestandteil“ des Brauchs? Eine Borkumerin erzählt anonym, wie sie das Fest erlebt hat.
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Der Borkumer Brauch „Klaasohm“ in der Nacht auf den 6. Dezember steht seit einigen Tagen in der Kritik, weil dabei Frauen aufs Gesäß geschlagen wurde. Sie sind auf Borkum groß geworden, wie läuft das „Klaasohm“-Fest genau ab?

In der Schule munkeln schon alle: Wer könnte es sein? Also der Klaasohm. Es gibt drei Altersgruppen: der Lüttje, der Middelste, der Grote. Die sind verschieden alt und auch verschieden groß. Um 15 Uhr laufen alle, die gut zu Fuß sind, zu einem Restaurant, das den Lüttjen beherbergt. Darin werden die vom Jungs-Verein fertig gemacht und dann zum ersten Mal allen gezeigt. Die kommen raus, und alle feiern und freuen sich. Man erkennt an der Statur schon ungefähr, wer das ist, die sind ja verkleidet. Das ist alles komplett friedlich und auch sehr schön, es wird mit den Klaasohms getanzt, Eltern sind mit ihren Kindern da. Dann holen alle zusammen die Middelsten ab, die tanzen dann mit den anderen Klaasohms. Am Ende laufen alle gemeinsam zur Bahnhofshalle. Die Klaasohms haben einen Trupp Männer um sich herum, zum Beispiel hat jeder einen Bistand.

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