Mount Everest : Großer Andrang am höchsten Berg der Welt
Freude und Leid liegen im Alpinismus eng beieinander, besonders am Mount Everest, dem höchsten Berg der Welt. Phunjo Lama, eine nepalesische Bergsteigerin, hat gerade den Rekord für den schnellsten Aufstieg durch eine Frau gebrochen: Sie schaffte es am Donnerstag in 14 Stunden und 31 Minuten auf den Gipfel. Damit unterbot sie die bisherige Bestmarke um mehr als zehn Stunden.
Einen Tag zuvor erzielte auch Kami Rita Sherpa einen Weltrekord. Der nepalesische Bergführer erklomm zum 30. Mal den 8849 Meter hohen Gipfel – häufiger als je eine andere Person vor ihm.
Fünf Menschen sind in der aktuellen Saison beim Aufstieg gestorben
Die einen trotzen dem Wetter und der extremen Höhe, für andere werden sie zur Gefahr. Mindestens fünf Menschen sind in dieser Saison auf dem Mount Everest gestorben, so das nepalesische Tourismusministerium. Drei weitere würden in der sogenannten Todeszone vermisst. So wird der Bereich ab einer Höhe von 7000 Metern bezeichnet. Der Blutkreislauf des Menschen ist in dieser Höhe nicht mehr in der Lage, die Zellen ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Weil der Körper dadurch immer schwächer wird, sollte man sich möglichst kurz in der „Todeszone“ aufhalten.
Doch das ist leichter gesagt als getan. In der Hochsaison ist der Andrang auf den Mount Everest riesig, öfter kommt es zu Stau. Ein Bergsteiger hat die Situation an der Lhotse-Flanke auf rund 7000 Metern gefilmt und das Video auf „X“ hochgeladen.
Hunderte Bergsteiger fädeln sich am Fixseil den Berg hinauf. Daneben warten entgegenkommende Bergsteiger, die nicht vorbeikommen. Das Warten beim Auf- oder Abstieg kann für Bergsteiger gefährliche Folgen haben, weil es den Aufenthalt in der „Todeszone“ verlängert.
Der Massenandrang am Mount Everest ist nicht neu. Das Zeitfenster, in dem sich der Berg besteigen lässt, beschränkt sich auf wenige Tage im Mai. Dann wollen alle nach oben – und sind bereit, einen sehr hohen Preis zu bezahlen: Bei einem seriösen Veranstalter kostet die Expedition zwischen 70.000 und 100.000 Dollar.
570 Menschen haben den Mount Everest laut vorläufigen Schätzungen in der derzeitigen Saison erfolgreich bestiegen. Viele Gruppen haben ihre Lager bereits abgebaut, manche befinden sich noch auf der Suche nach dem Gipfelglück.