„Nicht tatenlos zusehen“ :
Er könnte auf Ibiza am Strand liegen – aber hilft Soldaten

Von Artur Weigandt, Kiew
Lesezeit: 5 Min.
In Kiew: Werner Pfeuffer aus Schweinfurt hilft mit Spenden.
Der Fliesenleger Werner Pfeuffer ist eigentlich im Ruhestand. Doch seit zwei Jahren unterstützt er in der Ukraine verletzte Soldaten und ihre Angehörigen mit Geld – und hat das Gefühl, zu Hause kein Gehör zu finden.
Merken
Zur App

Werner holt tief Luft, ballt seine Hände zu einer Faust, als würde er gegen sich an der Tür ankämpfen, und tritt ins Patientenzimmer. „Guten Tag“, sagt er mit unsicherer Stimme, sein gebrochenes ­Ukrainisch klingt verloren in der Stille des Raumes. Ein junger Soldat liegt dort bäuchlings auf dem Patientenbett, sein Körper von Kopf bis zur Hüfte unbedeckt. Er hat keine Arme, keine Beine, hängt über einem Laptop, die Augen fixiert auf den Bildschirm. Gegenüber sitzt eine Frau, vielleicht seine Frau, vielleicht seine Mutter – Werner kann es nicht genau sagen. Sie starrt ihn unentwegt an, ihre Augen sind rot vom Weinen.

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.
  翻译: