Stiefvater erschlagen : Hunderttausende fordern Freilassung von Jugendlichen
Nach dem gewaltsamen Tod eines Texaners, der seine neun Jahre alte Tochter sexuell missbraucht haben soll, haben mehr als 230.000 Amerikaner per Onlinepetition die Freilassung der mutmaßlichen Täter gefordert. Der 18 Jahre alte Alejandro Treviño, sein ein Jahr jüngerer Bruder Christian und ihr 18 Jahre alter Freund Juan Eduardo Melendez waren am Wochenende in Pharr im Süden von Texas verhaftet worden.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, vor mehr als einer Woche Gabriel Quintanilla, den Stiefvater von Alejandro und Christian Treviños, erschlagen zu haben. Ihre neun Jahre alte Halbschwester, die Tochter des Getöteten, hatte zuvor von sexuellen Übergriffen des Zweiundvierzigjährigen berichtet. Nach den bisherigen Ermittlungen stellten die Jugendlichen ihren Stiefvater zur Rede und wurden handgreiflich. Als Quintanilla flüchtete, schlugen die Brüder und ihr Freund ihn zusammen. Sie luden den bewusstlosen Zweiundvierzigjährigen in ihren Wagen, fuhren in das benachbarte McAllen und legten ihn in ein Feld. Quintanillas Leichnam wurde später von einem Bauern entdeckt.
Nach Anklagen wegen Mordes, Körperverletzung und Verabredung zu einem Verbrechen droht den Jugendlichen nun lebenslange Haft. Die Justizbehörden des Bezirks Hidalgo teilten mit, der getötete Stiefvater sei wegen früherer Sexualstraftaten zweieinhalb Jahre lang per Haftbefehl gesucht worden. Er soll von 2014 bis 2016 wiederholt ein Mädchen vergewaltigt haben.
Viele Texaner erinnert der Fall an den 47 Jahre alten Jesus Mora Flores. Der Landarbeiter war im Sommer 2013 von einem Farmer tödlich verletzt worden, als er dessen fünf Jahre alte Tochter in einer Scheune missbrauchte. Die Justizbehörden verzichteten damals aber auf eine Anklage, weil der Farmer einen Notruf abgesetzt hatte, um den schwer verletzten Vergewaltiger zu retten.