Trauer im Zoo Leipzig : Medien-Star Heidi ist tot
Das schielende Opossum Heidi aus dem Leipziger Zoo ist tot. Die dreieinhalb Jahre alte Beutelratte wurde am Mittwoch eingeschläfert, wie der Zoo mitteilte. Ihr Allgemeinzustand habe sich in den letzten Tagen derart verschlechtert, dass die Verantwortlichen dem Tier weitere Leiden und Schmerzen ersparen wollten.
Heidis Ende kommt nicht überraschend: Sie hatte sich zuletzt kaum noch bewegt und litt an Arthrose. Die Tierärzte verordneten ihr Vitaminpräparate und andere Medikamente. „Wir haben alle machbaren Untersuchungen und Behandlungen durchgeführt, um die Ursache für die fehlende Mobilität abzuklären“, teilte Zoo-Chef Jörg Junhold mit. Die einzige Erklärung lautete jedoch Altersschwäche - und dagegen waren die Tierärzte machtlos.
In freier Wildbahn werden Opossums zwei bis drei Jahre alt, in Gefangenschaft bis zu fünf Jahre. Heidi kam im Mai 2010 mit ihrer Schwester und einem männlichen Begleiter aus einem Zoo in Dänemark nach Leipzig und wurde bald darauf wegen ihres Schielens zum Star des Zoos. Ursprünglich stammte sie aus North Carolina und wurden als Findelkind in einer Wildtierstation aufgezogen. Am 12. Januar dieses Jahres schaffte sie es sogar auf die Titelseite der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Im Februar orakelte sie live im amerikanischen Fernsehen über die Oscar-Preisträger wie einst der Krake Paul bei der Fußball-Weltmeisterschaft. Die Ursache für den Silberblick des Tieres waren wahrscheinlich Fettablagerungen, welche die Augäpfel nach vorn drückten. Daran änderte auch die strenge Diät nichts, auf die Heidi bald nach ihrer Ankunft im Leipziger Zoo gesetzt wurde, um wieder Normalgewicht zu erreichen.