100 Jahre alter Stiefel :
Brisanter Fund am Mount Everest

Von Stephanie Geiger
Lesezeit: 1 Min.
Bergsteiger George Mallory (links) und Andrew Irvine machen sich 1924 zur Besteigung des Mount Everest fertig. (Archivbild)
Auf dem Rongbuk-Gletscher stößt eine Expedition auf einen Lederstiefel, der offenbar dem Briten Andrew Comyn Irvine gehörte. Der Bergsteiger war 1924 am Mount Everest verschollen. Alpinhistoriker nennen den Fund „bahnbrechend“.
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100 Jahre nach dem Verschwinden von Georg Mallory und Andrew Comyn Irvine, zwei Teilnehmern der britischen Mount-Everest-Expedition 1924, hat eine amerikanische Expedition offenbar Überreste von Andrew Irvine gefunden. Im September stießen sie auf dem Zentralen Rongbuk-Gletscher auf einen alten Lederstiefel. Bei ­näherer Betrachtung entdeckte der Filmemacher und Fotograf Jimmy Chin im Inneren des Stiefels einen Fuß samt Kniestrumpf, auf den ein Etikett mit der gestickten Aufschrift „A.C. IR­VINE“ aufgenäht ist.

1933 war bereits ­Irvines Eispickel in einer Höhe von 8450 Metern gefunden worden. Mallorys Überreste wurden 1999 in 8150 Meter Höhe entdeckt. Jochen Hemmleb, ein Alpinhistoriker und Übersetzer, der sich seit Jahren mit der Everest-Expedition 1924 beschäftigt, nennt den jüngsten Fund „bahnbrechend“.

Dieser Stiefel samt Socke soll dem Bergsteiger Andrew Comyn Irvine gehört haben.
Dieser Stiefel samt Socke soll dem Bergsteiger Andrew Comyn Irvine gehört haben.AP

Es gebe mehrere Möglichkeiten, wie Irvines Leichnam auf den Gletscher gelangt sein könnte, sagt Hemmleb. „Er könnte von ­irgendwo auf dem Nordostgrat ­heruntergestürzt sein. Er könnte von einer Lawine aus der Nordwand gefegt worden sein. Oder sein Körper wurde von jemandem vom Berg geworfen.“

Ungeklärt blieb bisher, ob Mallory und Irvine bei ihrem Aufstieg im Juni 1924 den Gipfel des höchsten Bergs der Welt erreichen konnten. Auch durch den neuesten Fund sieht Hemmleb „keine Lösung des Rätsels“.

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