Lawinenunglück vor 25 Jahren : Als sich der Himmel verdunkelte

Am 23. Februar 1999 kamen in dem Tiroler Dorf Galtür 31 Menschen in einer Lawine ums Leben. Der Schock von damals sitzt noch heute tief.
Am Ende ist Stille im Raum. Anton Mattle hat eben geschildert, wie er damals als Bürgermeister zwei Frauen aus den Niederlanden in das Feuerwehrhaus begleitete, in dem nach dem Lawinenunglück die Leichen aufgebahrt worden waren. „Solche Bilder bleiben“, sagte er. „Wenn der Verantwortliche das Leichentuch hochhebt und die Mama bestätigen muss, dass das ihr Kind ist, das da vor ihr liegt, dann . . .“ Was ihn und die Menschen in Galtür – 780 Einwohner, 3800 Gästebetten – noch heute fassungslos macht: Niemand hatte damit gerechnet, dass ausgerechnet der direkt an der Kirche gelegene Ortsteil mit dem klangvollen Namen Frühmessgut von einer Lawine getroffen werden könnte. 1383 wurde die Pfarrkirche geweiht. In den penibel geführten Kirchenbüchern findet sich kein Hinweis auf eine Lawine in diesem Bereich. Auch Wissenschaftler erkannten in all ihren Simulationen dort keine Gefahr. In diese Grüne Zone des Gefahrenzonenplans schlug am 23. Februar 1999 eine Lawine mit voller Wucht ein. 31 Personen fanden den Tod, sechs Einheimische, 25 Gäste.
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