Fußballfreie Zone (2): Urlaub im Benediktinerkloster Niederaltaich :
Herr, erbarme Dich und schenke uns unseren Ausgleich

Von Martin Glauert
Lesezeit: 7 Min.
Pracht und Prunk: In der Klosterkirche von Niederaltaich glaubt man, direkt in den Himmel hinauf zu schauen.
Ein paar Tage bei Mönchen in Bayern zu verbringen ist eine segensreiche Flucht vor den Aufregungen des Alltags. Man lernt, wie gut innere Leere tun kann, wird gelassen und gleichmütig. Das ist vielleicht noch keine Erleuchtung, aber allemal eine Erholung für die Seele.
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Als das Taxi vor der Basilika ausrollt, ist kein Mensch zu sehen. Der Fahrer weiß auch nicht genau, wo der Eingang zum Kloster zu finden ist. "Wir fahren nur selten Leute hierher", meint er mit einem entschuldigenden Achselzucken, winkt noch einmal und lässt den Ankömmling dann etwas ratlos zurück. Wenn man nur lange genug an der Gebäudefront entlangläuft, stößt man irgendwann auf eine große Doppeltür, die von außen mit kühlem Metall verkleidet ist, innen aber aus warmem Holz besteht. Leise quietscht sie und öffnet sich einen Fuß breit mit spürbarem Widerstand, als sei sie sich nicht sicher, ob sie den Fremden einlassen will. Dahinter öffnet sich ein großer Innenhof. Mächtige Kastanienbäume verströmen ihren süßen Geruch, in der Mitte plätschert ein steinerner Springbrunnen. Sonst ist nur das Singen der Vögel zu hören. Kein Mensch lässt sich sehen, kein Fenster ist beleuchtet. Stille und Einsamkeit empfangen den Besucher in Niederaltaich. Sie werden ihn die ganze Zeit über begleiten.

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