In der Frankfurter Innenstadt sieht man jetzt öfter Passanten mit großen Zalando-Tüten an der Hand. Aus einem einfachen Grund: Anfang August hat der Onlinemodehändler sein zweites Frankfurt-Outlet eröffnet, an der Zeil, im ehemaligen Samsung-Flag­ship-Store nahe der Hauptwache.

Die Lage könnte besser nicht sein. Gegenüber das moderne Galeria-Kaufhaus, in direkter Nachbarschaft die Wanderausstellung mit Banksy-Bildern, die, auch wenn sie nur reproduziert sind, seit Wochen Fans des Graffitikünstlers in die Stadt locken, unter diesen viele junge Leute. Schon frühmorgens geht es im Schnäppchenmarkt rein und raus.

Ein Stockwerk nur für Schuhe

Versprochen werden Preisabschläge bis zu 70 Prozent, die der Kunde beim Angebot an der Zeil tatsächlich findet, vor allem bei ausgefallenen Stücken, wie etwa den Glitzer-Ballerinas der Luxusmarke Jimmy Choo (147,95 statt 495 Euro) oder einem roten Cocktailkleid von Armani (224,95 statt 750 Euro). Die meisten Teile werden mit Abschlägen zwischen 40 und 50 Prozent verkauft.

Schuhe spielen wie schon im Zalando-Outlet an der Leipziger Straße eine große Rolle. Im neuen Zeil-Outlet, das mit 1700 Quadratmetern auf vier tiefen, aber schmal geschnittenen Etagen etwas kleiner ist als der Markt in Bockenheim, ist dafür das komplette Erdgeschoss reserviert. Herren müssen ins Untergeschoss. Die Abteilungen für Damen- und Kindermode sowie die Design- und Beautysortimente finden sich im ersten und zweiten Stock.

Der Ladenbau ist so schlicht und robust, wie man ihn von Zalando kennt. Auch für die Umkleidekabinen wurde, angefangen beim Vorhang, hochwertiges Material eingesetzt, das eine Menge aushält. Neu sind Frankfurt-spezifische Details, wie Tapeten mit einem Muster aus kleinen stilisierten Fassaden des Frankfurter Römers.

Die aber dürften kaum jemandem auffallen. Kunden im Outlet wollen vor allem eines, ein besonders günstiges Schnäppchen machen. Das kann man durchaus. Wer sucht, findet Marken wie Drykorn, American Vintage, Levis. Doch Zalando macht es seinen Kunden nicht einfach. Die Teile sind viel zu dicht gehängt und lassen sich mit einer Hand kaum auseinanderschieben. Wenn es dann wie in der vergangenen Verkaufswoche sehr warm ist in den oberen Etagen und dicke Winterwolle zwischen zarten Sommerstöffchen hängt, die leicht vom Bügel rutschen, ist die Einkaufslaune schnell dahin.

In den ersten Kundenbewertungen gibt es Lob und Kritik, Letzteres etwa für die Herrenabteilung („könnte größer sein“) und das Angebot („Bockenheim ist besser“). Eine Stimme aber frohlockt: Endlich das zweite Outlet in Frankfurt – „ich bin glücklich“.