Greta Van Fleet in Frankfurt :
Segen und Fluch

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In allen Posen: Die Brüder Samuel, Jacob und Joshua Kiszka (von links nach rechts) bllden mit Schlagzeuger Daniel Wagner die Rockband Greta Van Fleet.

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Der Vergleich ist seit Anfang da: Die amerikanische Band Greta Van Fleet klingt wie Led Zeppelin. Das liegt vor allem an Sänger Joshua Kiszka, wie nun auch beim Konzert in der Frankfurter Jahrhunderthalle zu hören war.

Stehen zwei aufgeregte Jungs vor der väterlichen oder gar großväterlichen Plattensammlung: „Die ersten vier Platten von Led Zeppelin sind wirklich die besten“, sagt der eine. „Stell Dir mal vor, man würde die Lieder darauf einfach durcheinandermischen, anders zusammensetzen und dann hätte man frische Lieder für eine neue Band. In der bin ich dann Robert Plant und du Jimmy Page“, sagt der andere. „Das ist die beste Idee, die ich jemals gehört habe“, ist die Stimme eines dritten Jungen zu vernehmen: „In dieser Band möchte ich der John Paul Jones sein!“

So ließe sich die Gründung der amerikanischen Band Greta Van Fleet vor zehn Jahren imaginieren, als die Brüder Joshua, Jacob und Samuel Kiszka und ihr später dazugestoßener Schulfreund Daniel Wagner noch fast Kinder waren, die wohl eifrig der Musik lauschten, die in der Jugend ihrer Großeltern populär war: Blues, Bluesrock, Hardrock. An Led Zeppelin kommt man dabei kaum vorbei, und weil Joshua Kiszkas Stimme und Gesangsstil verdammt viele Ähnlichkeiten zu Robert Plant aufweist, ist der Vergleich seit der Veröffentlichung von Greta Van Fleets erster Single „Highway Tune“ im Jahr 2017 da.

Den wird das Quartett vermutlich nicht mehr los, wie sich nun auch beim Auftritt des Quartetts in der vollbesetzten Frankfurter Jahrhunderthalle zeigte. Im mehrere Generationen umfassenden Publikum waren etliche Led-Zeppelin-T-Shirts zu sehen, galten die Gespräche dem Vergleich und gefiel sich die Band in den entsprechenden Posen, wenngleich Joshua Kiszkas flamboyantes Äußeres und sein Gebaren eher an Freddie Mercury oder Prince als an Robert Plants maskuline Ich-bin-der-prächtigste-Gockel-auf-dem-Hof-Attitüde denken ließ.

Sobald er aber zum Singen ansetzte, war keine Verwechslung mehr möglich, was für die Band Segen und Fluch zugleich ist. Barmte, jodelte und krähte Joshua Kizka etwa einen über mehrere Oktaven reichenden, normale Stimmbänder zum Kollabieren bringenden Song wie „Heat Above“ vom letzten Album „The Battle At Garden’s Gate“ mit einer Leichtigkeit als singe er ein Kinderlied, wollte man zwar sofort „Sensation“ jubeln, aber im Verlauf des gut hundert Minuten dauernden Konzerts nutzte sich diese Vokalartistik dann etwas ab. Viele der Songs sind einander zu ähnlich.

Diesen Eindruck konnte auch das hingebungsvolle, von Jimmy Pages Kunst allerdings weit entfernte Gitarrengegniedel Jacob Kiszkas, konnten Bass- und Schlagzeugsolo nicht immer vertreiben. Dem Rausch großer Momente wie „Safari Song“ oder „The Weight Of Dreams“ folgte öfter der ernüchternde Gedanke an eine Rockband-Inszenierung.

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