Elektrische Fallgrube : Mit Schlaglöchern gegen Autoposer
Für die Stadt Hanau ist das sogenannte „Autoposing“ schon lange ein Ärgernis, bei dem Fahrzeughalter mit starken Beschleunigungen auf ihre leistungsstarken Wagen aufmerksam machen wollen. „Die bisherigen Methoden haben nicht den gewünschten Effekt gebracht, das zu unterbinden“, sagte ein Sprecher der Stadt. Nun will man mit einem neuartigen System der lautstarken Prahlerei Einhalt gebieten.
Das „Actibump“ soll das richten, wo Radarmessung und Warnschilder bisher versagt haben. Das System ist eine Mischung aus Radarmessgerät und Schlagloch. Sobald ein Fahrer mit überhöhter Geschwindigkeit über speziell in der Straße eingebaute Stahlplatten fährt, senken sich diese ab. Das dabei entstehende Ruckeln soll dem Temposünder als Erziehungseffekt dienen. Verkehrsteilnehmer mit erlaubter Geschwindigkeit blieben verschont, versichert Markus Henrich, Betriebsleiter vom Hanau Infrastruktur Service. Der Eigenbetrieb der Stadt soll demnächst einen Prototypen installieren für 50.000 Euro.
Auch Rettungskräfte, die unterwegs zu einem Notfall seien, kämen am künstlichen Schlagloch vorbei. Dafür bekämen die Fahrzeuge einen speziellen Transponder, der den Mechanismus des „Actibump“ blockiere.
Der Einbau der Stahlplatten erfolgt dabei laut einer Mitteilung der Stadt Hanau in Absprache mit der eigenen Rechtsabteilung und dem Ordnungsamt. Mit der Langgasse, wo das erlaubte Tempo von 20 Stundenkilometern häufig überschritten werde, habe die Stadt auch eine geeignete Teststrecke gefunden. Laut Hanauer Stadtrat Thomas Morlock (FDP) beobachtet man dort „immer wieder erhebliche Geschwindigkeitsübertretungen mit entsprechenden Gefahrenpotentialen für Verkehrsteilnehmer.“