Priester : Zu 15 Prozent Geistlicher, zu 85 Prozent Manager

Priester in den neuen Großpfarreien stehen vor vielen organisatorischen Aufgaben. Sie arbeiten bis zu 16 Stunden am Tag. Seelsorge betreiben sie fast nicht mehr. Ein Beispiel.
Es ist neun Uhr morgens. Martin Sauer ist auf dem Weg zu seinem Büro in Sindlingen. „Sieben Sekretärinnen, fünf Büros und vierzig ungelesene E-Mails habe ich zurzeit“, sagt er lachend. Was auf den ersten Blick nach dem Arbeitsalltag eines Wirtschaftsbosses aussieht, ist die tägliche Organisationsaufgabe, vor der katholische Pfarrer heute stehen. Martin Sauer ist einer von ihnen, als „priesterlicher Leiter“ zuständig für fünf Gemeinden mit 16200 Katholiken im Westen der Stadt, im „Pastoralen Raum Frankfurt-Höchst“.