Erstmals 2019 gesichtet : Zweite Wölfin in Hessen zu Hause
In Hessen ist ein zweiter Wolf sesshaft geworden. Nachdem vor wenigen Wochen das Territorium einer Wölfin im Vogelsberg nachgewiesen wurde, ist dies nun auch für ein weibliches Tier in Nordhessen gelungen, wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Es handele sich um eine Wölfin, die sich nun seit mehr als einem halben Jahr im Umkreis des „Stölzinger Gebirges“ aufhalte, wo die Landkreise Hersfeld-Rotenburg, Schwalm-Eder und Werra-Meißner aneinandergrenzen.
Spuren des Tieres seien erstmals am 1. August 2019 an einem gerissenen Rotwild genetisch nachgewiesen worden, teilte das HLNUG mit. Nach mehreren weiteren bestätigten Spuren erbrachte eine Probe vom 10. März - ebenfalls von einem gerissenen Rotwild - die Gewissheit: Die Wölfin ist dem Gebiet standorttreu. Ein individuell bekannter Wolf ist nach Experten-Angaben sesshaft geworden, wenn er über einen Zeitraum von sechs Monaten mehrmals in einer Region sicher nachgewiesen wird.
Erst Anfang März war das erste Wolfsterritorium für Hessen seit 2011 bestätigt worden - die Wölfin lebt im Vogelsbergkreis in der Gegend um Ulrichstein. Seit Anfang 2019 konnte das HLNUG nach eigenen Angaben zehn verschiedene Wolf-Individuen in Hessen nachweisen - vier davon wurden zwischenzeitlich überfahren, ein Rüde ist nach Nordrhein-Westfalen abgewandert.