Sprintrennen der Formel 1 :
Norris schenkt Teamkollege Piastri den Sieg in Qatar

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Noch liegt Lando Norris vorne, später lässt er Oscar Pisatri vorbei.
Das ist Teamwork. Lando Norris bedankt sich für Oscar Piastris Hilfe in Brasilien. McLaren bejubelt einen Doppelerfolg und kommt dem ersten Team-Titel seit langer Zeit immer näher.
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Lando Norris hat auf den allerletzten Metern seinem Teamkollegen Oscar Piastri den Sieg im letzten Sprintrennen dieser Formel-1-Saison überlassen. Durch den Zweifacherfolg für McLaren erhöhte das australisch-britische Duo noch einmal die Chancen auf die Krönung zum Konstrukteurs-Weltmeister womöglich schon beim Großen Preis von Qatar an diesem Sonntag (17.00 Uhr MEZ im F.A.Z.-Liveticker zur Formel 1 und bei Sky).

„Wir haben unseren Job gemacht, das war die Hauptsache“, sagte Norris, der aus eigenen Stücken und gegen die Teamansage entschieden hatte, Piastri als Dank für dessen Hilfe bei Norris' Sprintsieg in Brasilien vorbeizulassen.

Verstappen nur auch Platz acht

Dritter wurde George Russell von Mercedes beim Rennen über 19 Runden. Erst danach reihten sich Carlos Sainz und Charles Leclerc im Ferrari auf den Plätzen vier und fünf ein. Im Klassement hat McLaren nun 623 Punkte und damit 30 mehr als Ferrari.

Titelverteidiger Red Bull liegt mit 556 Zählern auf dem dritten Platz und hat nun auch rechnerisch keine Chance mehr auf den Titel. Starpilot Max Verstappen kam nach seinem vierten Weltmeister-Triumph am vergangenen Sonntag in Las Vegas nicht über den achten Platz im Sprint hinter Nico Hülkenberg im Haas auf Rang sieben hinaus. Noch heute steht zudem die Qualifikation (19.00 Uhr MEZ im F.A.Z.-Liveticker zur Formel 1 und bei Sky) für das Hauptrennen an.

Diesmal erwischte Norris einen Start nach Maß, dahinter attackierte sofort sein Teamkollege Piastri. In der ersten Kurve kam der Australier an Russell noch nicht vorbei, in der zweiten schon. Ein bisschen Teamwork sollte den Zweifacherfolg retten, Norris gab Piastri ein bisschen Windschatten. Dennoch kam Russell immer wieder gefährlich nahe, bei einem Versuch machte Piastri knallhart die Türe zu.

Im Kampf ums Podium oder gar seinen fünften Sieg im sechsten Sprint der Saison konnte Verstappen diesmal gar nicht mitmischen. Beim Start fiel der Niederländer von Platz sechs auf neun zurück. „Übersteuern ist noch eine Untertreibung“, funkte der 27-Jährige an die Box. Schon vorher hatte er zu seinen Möglichkeiten auf einen weiteren Sieg betont: „Wir haben keine Chance.“

Entscheidende Punkte für die Konstrukteurswertung konnte Titelverteidiger Red Bull so nicht sammeln: Teamkollege Sergio Pérez startete wegen Arbeiten an seinem Red Bull aus der Boxengasse, im Sprint-Qualifying hatte der Mexikaner einmal mehr ein persönliches Desaster erlebt und war in der ersten K.o.-Phase als 16. ausgeschieden. Noch auf dem Zubringer auf die Strecke wurde Pérez vom Argentinier Franco Colapinto überholt. Mehr als Platz drei in der Teamwertung dürfte es für Red Bull in diesem Jahr nicht mehr werden.

Sollte McLaren auch beim Großen Preis von Katar abräumen und Ferrari schwächeln, krönt sich das britische Traditionsteam zum ersten Mal seit 1998 wieder zum Team-Champion.

Verstappen rast auf die Pole in Qatar – McLaren vor Ferrari

Max Verstappen hat die Pole Position beim Großen Preis von Qatar erobert und damit für eine echte Überraschung gesorgt. Der Weltmeister im Red Bull drehte am Samstagabend unter Flutlicht die schnellste Runde im Qualifying, im Rennen am Sonntag starten hinter ihm George Russell im Mercedes und McLaren-Pilot Lando Norris.

Für Verstappen im seit einer ganzen Weile schwächelnden Red Bull war es die erste Pole Position seit genau fünf Monaten – auch beim Sprint in Qatar am Samstagnachmittag hatte überhaupt nichts auf dieses Qualifying-Ergebnis hingedeutet. Dort war Verstappen nur Achter geworden. „Was für ein Turnaround“, funkte er an die Box.

Für McLaren sind die Startplätze drei und vier für Norris und Oscar Piastri dennoch wertvoll: Gegen Ferrari kämpft der Rennstall noch um den Sieg in der Konstrukteurs-Wertung, Charles Leclerc und Carlos Sainz holten nur die Ränge fünf und sieben.

McLaren führt die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft mit 30 Punkten Vorsprung auf Ferrari an, mit dem Doppelsieg im Sprint von Qatar hatten Piastri und Norris den Abstand auf die Scuderia noch einmal vergrößert. In den beiden verbleibenden Grands Prix am Sonntag und eine Woche darauf in Abu Dhabi sind für die Teams noch 88 Punkte zu gewinnen.

Für Nico Hülkenberg brachte der spätere Abend einen Rückschlag: Im Qualifying reichte es nur zum 18. Startplatz, Hülkenberg klagte über Probleme mit der Batterie. Haas befindet sich noch im Mehrkampf mit Alpine und den Racing Bulls um den sechsten Platz der Team-WM, der deutliche Mehreinnahmen bedeuten würde. Für Hülkenberg ist es am Sonntag nun ein langer Weg in die Punkteränge, sein Teamkollege Kevin Magnussen überzeugte allerdings und wird von Rang zehn ins Rennen gehen. Auch Pierre Gasly im Alpine hat von Rang elf allerdings Chancen auf Zählbares. (sid)

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