Nach jeweils enttäuschender WM : Busquets tritt zurück, Santos muss gehen

WM- und Europameister Sergio Busquets ist nicht länger Teil der spanischen Nationalmannschaft. Portugal und Trainer Fernando Santos gehen nach dem enttäuschenden Aus im Viertelfinale ebenfalls getrennte Wege.
Kapitän Sergio Busquets hat seinen Rücktritt aus der spanischen Nationalmannschaft erklärt. Das teilte der Fußballverband RFEF am Freitag mit. Der 34 Jahre alte Mittelfeldspieler des FC Barcelona stand in 143 Länderspielen für La Furia Roja auf dem Platz und war 2010 Teil der Mannschaft, die in Südafrika den ersten WM-Titel für das Land holte. 2012 gewann Busquets mit den Iberern zudem die Europameisterschaft.
„Sergio Busquets ist eine Ikone des spanischen Fußballs, ein vorbildlicher Sportler, ein tadelloser Profi und eine unbestrittene Führungspersönlichkeit“, würdigte Verbandspräsident Luis Rubiales den Katalanen. Bei der WM in Qatar schied Busquets mit den Spaniern im Achtelfinale überraschend gegen Marokko aus. Beim 0:3 im Elfmeterschießen scheiterte auch der Kapitän am unbezwingbaren Torwart Yassine Bounou. Nach 120 Minuten hatte es 0:0 gestanden.
Das Turnier in Qatar war Busquets vierte Weltmeisterschaft, mit 17 Einsätzen ist er – gleichauf mit Sergio Ramos und Iker Casillas – Spaniens WM-Rekordnationalspieler. „Sergio ist ein stiller Anführer, der von allen für seine Bescheidenheit und Natürlichkeit bewundert wird“, sagte Rubiales.
Der portugiesische Fußball-Verband hat sich nach dem Viertelfinal-Aus bei der WM von Trainer Fernando Santos getrennt. Beide Seiten einigten sich darauf, die Zusammenarbeit zu beenden, wie der Verband am Donnerstagabend mitteilte. Es sei nun der richtige Moment, um einen neuen Zyklus zu beginnen, schrieb der Verband weiter in seiner Stellungnahme. Der Vertrag des 68-Jährigen wäre noch bis zur EM 2024 gelaufen. Der Verband erklärte, nun den Prozess zur Suche eines Nachfolgers starten zu wollen.
Portugal war bei der WM im Viertelfinale überraschend ebenfalls an Außenseiter Marokko gescheitert. Santos hatte anschließend angekündigt, mit dem Verband in Ruhe über seine Zukunft sprechen zu wollen. Der portugiesische Trainer hatte die Mannschaft um Superstar Cristiano Ronaldo 2014 übernommen und zum Europameistertitel 2016 geführt.

Wie die portugiesischen Zeitungen „Record“ und „A Bola“ berichteten, soll die portugiesische Trainer-Ikone José Mourinho die favorisierte Lösung von Verbandschef Fernando Gomes für die Nachfolge von Santos sein. Der 59 Jahre alte Mourinho trainiert seit 2021 den Serie-A-Klub AS Rom. In Portugal war auch über U 21-Trainer Rui Jorge, den ehemaligen Wolverhampton-Coach Bruno Lage und den aktuellen Fenerbahçe-Trainer Jorge Jesus als weitere Kandidaten spekuliert worden.
Santos war in seiner Heimat vor allem nach dem 0:1 gegen Marokko kritisiert worden, als Portugal aus seiner Überlegenheit zu wenig machte und nach einem unglücklichen Gegentor gegen den vermeintlichen Außenseiter ausschied. Der Coach stand zudem für seinen Umgang mit Kapitän Cristiano Ronaldo im Fokus. Nach schwachen Vorrunden-Leistungen hatte er seinen Superstar in der K.o.-Phase zweimal zu Beginn auf die Bank gesetzt.