Ärger um Drittliga-Aufstieg :
„Absurd. Bodenlos. Der DFB schaut hier nicht hin“

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„Wir können uns keine 47 Physiotherapeuten leisten“: Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz
Die Aufstiegsregelung der Regionalligen im Fußball ist umstritten. Nicht alle Meister dürfen direkt in die dritte Liga. Nun übt Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz deutliche Kritik am DFB.
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Nach dem Fußballfest im Stadion der Freundschaft vor großer Kulisse beim 1:1 (0:1) zwischen dem FC Energie Cottbus und Rot-Weiß Erfurt rückte die umstrittene Aufstiegsregelung zur dritten Fußballliga abermals in das Zentrum der Kritik. Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz nannte es „absurd“ und „bodenlos“, dass der Meister der Regionalliga Nordost noch zwei Aufstiegsspiele gegen den Titelträger aus Bayern bestreiten muss.

Seine Kritik richtete Wollitz an die Adresse des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). „Der DFB schaut hier nicht hin. Die Regionalliga Nordost liefert jede Woche fantastische Spiele und produziert außergewöhnliche Zuschauerzahlen. Das wird am Ende nicht honoriert“, erneuerte er seine bereits in den vergangenen Monaten geäußerte Kritik.

Beachtliche 18.674 Zuschauer machten das Remis zwischen Energie Cottbus und Rot-Weiß Erfurt zum bestbesuchtesten Spiel aller fünf Regionalliga-Staffeln in dieser Saison. Gleichzeitig ist es die drittgrößte Kulisse in der 2012/13 eingeführten Regionalliga Nordost. Auch Erfurts Trainer Fabian Gerber lobte die stimmungsvolle Atmosphäre. „Das war eine große Werbung – nicht nur für den nordostdeutschen Fußball, sondern für die gesamte Republik“, erklärte Gerber.

„Keine 47 Physiotherapeuten“

Nazzareno Ciccarelli brachte die Gäste in der 31. Minute in Führung. Tim Heike schaffte in der dramatischen Schlussphase noch den Ausgleich in der 84. Minute. In sportlicher Hinsicht fehlt Energie Cottbus weiterhin nur noch ein Sieg für den Meistertitel. Die Lausitzer haben am nächsten Sonntag (20. Mai) gegen den SV Babelsberg ein weiteres Heimspiel und reisen danach zu Chemie Leipzig. Rot-Weiß Erfurt spielt noch gegen Chemie Leipzig und bei der VSG Altglienicke. Cottbus liegt vier Punkte vor Erfurt.

Der Meister der Regionalliga Nordost trifft in den Playoffs um den Aufstieg in die dritte Liga am 7. und 11. Juni auf einen bayerischen Viertliga-Vertreter. Ob der dortige Titelträger Spielvereinigung Unterhaching antritt, ist wegen ökonomischer Fragen noch nicht sicher. Außerdem wartet auf Energie Cottbus noch das Endspiel um den Brandenburger Landespokal gegen den FSV Luckenwalde am 3. Juni (12.15 Uhr).

Die kurze Vorbereitungszeit auf die neue Spielzeit ist aus Sicht von Wollitz ein weiteres Ärgernis. „Egal, ob es Erfurt oder Cottbus schafft: Die Mannschaft, die am 11. Juni ein Aufstiegsspiel bestreitet, fängt am 23. Juni mit der Vorbereitung und Ende Juli mit der Meisterschaft an“, wetterte er und verwies auf die schlechteren Rahmenbedingungen im Vergleich zum Profifußball: „Wir können uns keine 47 Physiotherapeuten leisten.“

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