Sieg in Europa League : Die Eintracht kann es auch ohne Marmoush
Unbeeindruckt vom endgültigen Abschied von Topstürmer Omar Marmoush und dem Wirbel um einen möglichen Nachfolger hat Eintracht Frankfurt in der Europa League einen großen Schritt Richtung Achtelfinale gemacht. Der Fußball-Bundesligaklub gewann am vorletzten Spieltag der Ligaphase zu Hause verdient gegen Ferencváros Budapest mit 2:0 (0:0). Die Treffer für die Eintracht erzielten Marmoush-Vertreter Can Uzun mit einem traumhaften Abschluss aus der Distanz (49. Minute) und Hugo Ekitiké (59.).
Für den vorzeitigen Einzug in die Runde der besten 16 reichte der Sieg vor 55.500 Zuschauern allerdings nicht, da die Konkurrenz der Frankfurter nicht ausreichend patzte. Das direkte Weiterkommen ins Achtelfinale können die Hessen am kommenden Donnerstag (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Europa League und bei RTL) bei der AS Roma aus eigener Kraft schaffen.
Für die Eintracht war es das erste Spiel nach dem Abgang von Marmoush, dessen Wechsel zum englischen Meister Manchester City am Spieltag offiziell wurde. Angaben zur Ablösesumme machten die Vereine nicht, sie soll dem Vernehmen nach aber bei 75 Millionen Euro liegen.
Trainer Dino Toppmöller fehlt auch
„Omar ist nicht da“, sagte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller schon einen Tag vor der Europa-League-Partie gegen Budapest. Und auch einen Nachfolger gibt es nicht – noch nicht. Medienberichten zufolge sollen sich die Hessen mit Olympique Marseille über einen Wechsel von Angreifer Elye Wahi geeinigt haben. Die Ablöse soll demnach um die 20 Millionen Euro plus möglicher Bonuszahlungen in Höhe von fünf Millionen Euro betragen. Bestätigt ist das aber noch nicht.
Der Eintracht fehlte gegen Budapest nicht nur Marmoush, sondern auch Toppmöller. Der Coach war wegen einer Roten Karte gesperrt, musste mit einem Tribünenplatz vorliebnehmen und wurde von Ko-Trainer Jan Fießer vertreten.
Tribünengast Toppmöller sah von Beginn an eine spielerisch dominante Frankfurter Mannschaft, die jedoch in der ersten Hälfte im Abschluss die nötige Präzision vermissen ließ. Die erste richtig gute Gelegenheit hatte Ekitiké, der den Ball tief in der gegnerischen Hälfte selbst eroberte, aber am Budapester Torwart Dénes Dibusz scheiterte (19.).
Die Gäste blieben offensiv blass – und mussten in der 33. Minute auch noch ihren angeschlagenen Keeper durch Ádám Varga ersetzen. An den Kräfteverhältnissen auf dem Rasen änderte das nichts. Doch sowohl Rasmus Kristensen (36.) als auch Ansgar Knauff (37.) und Uzun (41.) fehlte die Genauigkeit im Abschluss.
Das änderte sich nach dem Seitenwechsel: Uzun traf mit einem unhaltbaren Distanzschuss zur Führung. Anschließend verpasste Ekitiké nach Hereingabe von Kristensen zunächst noch das 2:0 (56.), wenige Minuten später machte er es besser. In der 69. Minute entschied der albanische Schiedsrichter Enea Jorgji nach einem angeblichen Handspiel von Budapests Ibrahim Cissé zunächst auf Elfmeter für die Eintracht. Nach Ansicht der Videobilder nahm der Unparteiische die Entscheidung aber zurück.
Danach verwaltete die Eintracht gegen harmlose Gäste den Zwei-Tore-Vorsprung. „Wir waren sehr dominant, haben gut gespielt“, sagte Mario Götze bei RTL: „Wir hatten viele gute Phasen, haben wenig zugelassen. Vielleicht können wir die eine oder andere Situation effektiver ausspielen. Ansonsten war es ganz gut.“