Neues Beachvolleyball-Team : Louisa Lippmanns perfektes Match

Nach dem Karriereende von Laura Ludwig hat Louisa Lippmann eine neue Beach-Partnerin gesucht und gefunden. Mit Linda Bock will sie auf ein großes Ziel hinarbeiten: Olympia in Los Angeles.
Nach Laura nun Linda. Müssen Louisa Lippmanns Partnerinnen immer einen Vornamen mit L tragen? „Jede hat so ihre Vorlieben“, scherzt die Beachvolleyballerin über die abermalige Initial-Dopplung in ihrem Team, das der Deutsche Volleyball-Verband am Dienstag verkündet hat. Doch es gibt weitere Gemeinsamkeiten: „Zwei Hallenspielerinnen ziehen in den Sand“, benennt Lippmann die Ausgangsposition.
Genau wie sie selbst vor zwei Jahren kommt auch Linda Bock von der klassischen Volleyballvariante. Allerdings mit einem wichtigen Unterschied – der wiederum dem Team zugutekommen sollte. Denn während die 1,91 Meter große Lippmann als Diagonalangreiferin in der Halle für das Verwandeln von Angriffsbällen zuständig war, versuchte die 1,80 Meter große Bock als Libera das genaue Gegenteil: das Abwehren von Angriffsschlägen.
Theoretisch das perfekte Match
Für die Spielweise am Beach ergeben diese Kernkompetenzen das perfekte Match: eine Netzspielerin fürs Angreifen und Blocken und eine Feldspielerin für das Abwehren, Annehmen und Aufbauen. Soweit die Theorie, die wegen des variablen Anforderungsprofils am Beach allerdings auf Sand gebaut ist. Letztlich muss jede alles können – und keine kann sich auch nur bei einem einzigen Ballwechsel verstecken. „Es wuppen oder verkacken“, nennt Lippmann in unverstellter Sprache die Chancen und Risiken des Spiels.
Bock hofft, dass sie es wuppen kann – und in Lippmann die richtige Lehrmeisterin gefunden hat. Die 24-Jährige spielte in der Bundesliga für den USC Münster, den Dresdner SC und Palmberg Schwerin. Dort reifte nach einem Kreuzbandriss ihr Entschluss, das Terrain zu wechseln und es auf dem gelenkschonenderen Untergrund zu versuchen.

Die 30-Jährige Lippmann absolvierte nach erfolgreicher Hallen-Karriere an der Seite von Beachvolleyball-Legende Laura Ludwig einen intensiven Crashkurs in Sachen Beach-Ability – und trat dabei so erfolgreich auf, dass sie es zu Olympia nach Paris schaffte. Nach Ludwigs Rücktritt geriet sie nun in die Position der Umschwärmten und führte „Bewerbungsgespräche“, was eine ungewohnte Erfahrung für sie darstellte – auch mit etablierten Beachvolleyballerinnen. Letztlich ging es ihr bei der Partnerwahl vor allem um die Einstellung zum Sport – und für diese Kernkompetenz entwickelte sie bei Bock das Gefühl, es könnte passen. Beide kennen sich noch aus der Hallenvolleyball-Nationalmannschaft. Nun entschlossen sie: „Lass es uns versuchen“.
Auch das Team hinter dem Team wurde neu aufgestellt. Dabei gelang Lippmann/Bock mit der Reaktivierung von Erfolgstrainer Jürgen Wagner, 68, ein Coup. Als Chefcoach fungiert der Hamburger Stützpunkttrainer Finn Schwarmann, 30. Komplettiert wird der Trainerstab von Grzegorz Fijalek, 37. Mit der nötigen Fernsicht wollen sie zusammen eine schlagkräftige Einheit aufbauen – deren Fernziel auch mit L beginnt: Los Angeles, Austragungsort der Olympischen Spiele 2028.