Vendée-Globe-Logbuch :
„So langsam habe ich die Schnauze voll“

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Will endlich wieder in einem richtigen Bett schlafen: Segler Boris Herrmann

Bei der Vendée Globe steuern die besten Skipper auf ein Herzschlag-Finale zu. Der Deutsche Boris Hermann ist mittendrin – und kann das Ende der Regatta trotzdem nicht mehr abwarten. Ein Franzose entging derweil nur knapp einer Katastrophe.

Etwa zwei Wochen vor dem ersten Zieleinlauf steuert die Vendée Globe auf ein echtes Herzschlag-Finale zu. Nach mehr als zwei Monaten auf den Ozeanen und mehr als 35.000 gesegelten Kilometern rund um die Welt trennen die derzeit besten fünf Skipper weniger als 70 Seemeilen. Auch der mit seiner „Seaexplorer“-Yacht momentan auf dem fünften Platz liegende Hamburger Boris Herrmann hat immer noch die Möglichkeit, den Zielhafen von Les Sables d`Olonnes Ende Januar als erster Skipper zu erreichen. „Die Chancen auf den Sieg bestehen definitiv“, sagte der 39-Jährige am Donnerstag in einer Videokonferenz selbstbewusst.

Herrmann war zuletzt sogar tagesschnellster Teilnehmer und segelt im Kampf um jede Seemeile bei warmen Temperaturen, strahlendem Sonnenschein und einer Geschwindigkeit von etwa dreißig Kilometern in der Stunde derzeit am Anschlag. „Meine Nerven sind komplett angespannt, es gibt harte Schläge durch das Schiff und den ganzen Körper. Das ist schon sehr anstrengend“, erklärte der für den Yachtklub von Monaco segelnde Skipper. Wenige hundert Kilometer östlich der brasilianischen Küste wechselte die Führung auf dem Weg den Atlantik hinauf zuletzt gleich mehrmals zwischen den beiden Franzosen Yannick Bestaven und Charlie Dalin hin und her.

„Wahrscheinlich fünf oder sechs Rippen gebrochen“

Herrmann selbst interessiert das allerdings nicht: „Ich fahre mein Rennen. Was die anderen machen, nehme ich zwar wahr, um mich zu orientieren. Aber es liegt nicht in meiner Hand, wie nah ich an sie rankommen kann. Es geben jetzt alle ihr Bestes.“ Trotz der guten Aussichten auf eine hervorragende Plazierung ist Herrmann mit seinen Gedanken allerdings immer häufiger bereits im Ziel: „Ich freue mich darauf, endlich mal wieder in einem Bett schlafen zu können. Die zwei Wochen bringe ich noch zu Ende, aber dann reicht es auch. So langsam habe ich die Schnauze voll“, berichtet er lachend.

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Nur knapp einer Katastrophe ist dagegen Romain Attanasio entgangen. Der an Position dreizehn segelnde Franzose stürzte zuletzt inmitten eines Sturmes mit starkem Wind und hohen Wellen so heftig auf sein Deck, dass er kurzzeitig das Bewusstsein verlor und sich mutmaßlich auch schwerer an den Rippen verletzte. Nach einem Telefonat mit dem Rennarzt versucht er nun die verbleibenden Regattawochen mit den an Bord befindlichen Schmerzmitteln hinter sich zu bringen und übt sich in Galgenhumor: „Wahrscheinlich habe ich mir fünf oder sechs Rippen gebrochen – nichts Ernstes also.“

Die Vendée Globe gilt als die härteste Regatta für Einhandsegler. Sie begann am 8. November an der französischen Atlantik-Küste und führt entlang des Südpolarmeeres einmal um den Globus. Mit Boris Herrmann nimmt erstmals ein Deutscher teil.
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