Vendée-Globe-Logbuch : „Ich habe viele böse Überraschungen erlebt“

Der Hamburger Boris Herrmann und die Deutsch-Französin Isabelle Joschke passieren bei der Vendée Globe das Kap Hoorn. Große Freude kommt bei beiden Seglern jedoch nicht auf. Auch andere Skipper haben mit Tränen und Nervosität zu kämpfen.
Das Farbenspiel am anderen Ende der Welt ist recht eintönig an diesem Morgen: dunkelgraues Wasser, weiße Gischt, hellgrauer Himmel. Ein eisiger Wind, anderthalb Meter hohe Wellen und das monotone Pfeifen der Segel sorgen zudem für eine ungemütliche Atmosphäre. So hatte sich Boris Herrmann den womöglich zweitschönsten Moment bei seiner ersten Solo-Weltumsegelung nicht vorgestellt. Eigentlich wollte der Hamburger allein und nur für sich eine kleine Party feiern, wenn er mit seiner Yacht das Kap Hoorn umrundet. Doch nun herrschte an Bord der „Seaexplorer“ vor allem Erleichterung – und etwas Enttäuschung. „Es ist schade, dass ich das Kap nicht sehen konnte. Aber es wäre zu gefährlich gewesen, näher an die Küste heran zu segeln“, berichtete Herrmann in einem Video von Bord.