Speerwurf-Meisterschaft : Olympische Spiele ohne Johannes Vetter

Der Traum von den Olympischen Spielen in Paris ist für den früheren Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter geplatzt. Julian Weber hingegen reist mit einem weiteren Titel nach Frankreich.
Beim vierten deutschen Meistertitel in Serie für Speerwurf-Ass Julian Weber ist der Olympia-Traum des ehemaligen Weltmeisters Johannes Vetter endgültig geplatzt. Der Offenburger kam in Braunschweig bei seinem Saisondebüt nicht über 73,16 Meter hinaus und landete auf Rang sechs. Für die Qualifikation zu den Sommerspielen in Paris hätte Vetter, der zuletzt immer wieder mit Schulterproblemen und anderen Verletzungen zu kämpfen hatte, die geforderte Norm von 85,50 Metern werfen müssen.
Der Europameisterschaftszweite Weber war mit seinen 86,63 Metern nicht zu schlagen, auf Platz zwei landete Rio-Olympiasieger Thomas Röhler (76,84 Meter) vor Aufsteiger Max Dehning mit 75,70 Metern. Der Leverkusener hatte im Frühjahr mit seinem Wurf auf 90,20 Meter für Furore gesorgt und ist mit dieser Weite weiterhin Führender in der Weltrangliste.
„Dann ist auf jeden Fall eine Medaille drin“
Weber zeigte sich mit seinem Wettkampf insgesamt zufrieden. „Der Ausreißer hat ein bisschen gefehlt, das ist so ein bisschen ärgerlich“, sagte der WM-Vierte, der sich nach eigenen Worten gerade in einer harten Trainingsphase befindet. In Paris peilt Weber eine Bestmarke an. „Das ist mein Ziel, dann ist auf jeden Fall eine Medaille drin. Nach heute bin ich noch optimistischer“, sagte der 29-Jährige, dem bislang noch ein Wurf über 90 Meter fehlt.
Johannes Vetter, der Olympia-Gold in Tokio als Topfavorit vor drei Jahren verpasst hatte, wird seitdem vom Verletzungspech verfolgt. Der 31-Jährige hat alle großen Meisterschaften mit den Weltmeisterschaften 2022 und 2023 sowie der Heim-EM 2022 und zuletzt der Europameisterschaft in Rom verpasst. Nun finden auch die Spiele in Paris ohne ihn statt.
Dem Wurfarm gehe es „beschissen“, sagte Vetter, dem nach dem Wettkampf die Tränen kamen: „Seit März steht fest, dass ich definitiv am Ellenbogen operiert werden muss. Trotzdem habe ich es heute versucht.“ Und bis zum Schluss hoffte er, dass ihm irgendwie noch ein guter Wurf gelingen würde: „Aber die Schmerzen waren einfach zu groß.“ Aufgeben will Vetter aber nicht: „Weil ich weiß, dass einfach nur was im Tank ist.“