Bogenschießen am Bowling Green :
„Wir sind die Gejagten“

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Schmuckbild mit Bogenschützin: „Perfektes Wetter ist eine leichte Wolkendecke, keine Sonne, kein Wind und eine humane Temperatur. Das nennen wir Rekordwetter“.

Bogenschützin Michelle Kroppen freut sich auf die deutsche Meisterschaft am „schönsten Austragungsort“ in Wiesbaden. Die Olympionikin hat auch fürs Wetter klare Vorstellungen.

Wenn es nach Michelle Kroppen ginge, könnte die Wettervorhersage für Wiesbaden an diesem Wochenende etwas besser sein. Für die Bogenschützin, die bei der Deutschen Meisterschaft (DM) im Bogensport auf dem Feld steht, spielt das durchaus eine Rolle. „Perfektes Wetter ist eine leichte Wolkendecke, keine Sonne, kein Wind und eine humane Temperatur. Das nennen wir Rekordwetter“, sagt die 25-Jährige. Nun sind zumindest für den Samstag ein paar Regentropfen angesagt.

Die Motivation der Medaillengewinnerin von Tokio hemmt das nicht, auch wenn die Nervosität „nicht ganz so groß“ sein wird wie bei den Olympischen Spielen. Mit ihren Kolleginnen Lisa Unruh und Charline Schwarz gewann Kroppen vor wenigen Wochen olympisches Bronze im Mannschaftswettkampf. An diesem Wochenende misst sich die Schützin mit ihrer Mannschaftskameradin Unruh, die 20-jährige Schwarz startet in der Juniorinnen-Klasse. „Bogenschießen ist und bleibt ein Einzelsport“, sagt sie über ihr Verhältnis zu Unruh. „Wenn es darauf ankommt, wissen wir: Wir sind Konkurrentinnen. Aber wir gönnen uns auch gegenseitig den Titel.“

Kroppen hat gute Aussichten, danach zu greifen. Im Juniorenbereich ist sie dreimalige Deutsche Meisterin, drei Mal hat sie schon als Erwachsene an der Deutschen Meisterschaft teilgenommen. Nur für den ersten Platz hat es bislang noch nicht gereicht. Eine neue Titelträgerin werden die Recurve-Frauen in jedem Fall küren, denn 2019 siegte die inzwischen zurückgetretene Elena Fischer. „Gerade weil die vergangene Saison für mich gut lief, würde ich mich über einen Sieg freuen“, sagt Kroppen.

Unterschätzen will sie ihre Gegner aber nicht. Das Besondere an der Deutschen Meisterschaft sei, dass auch Hobbyschützen teilnehmen könnten. „Wir als Kaderschützen sind sozusagen die Gejagten“, sagt Kroppen. „Es kann auch sein, dass ein Underdog gewinnt.“ Elisa Tartler und Katharina Bauer, die gemeinsam mit ihr Mitte September bei der Weltmeisterschaft in den USA antreten, haben laut Kroppen ebenfalls großes Siegerpotential.

Der Titelverteidiger der Männer, Florian Unruh, fällt in diesem Jahr aus, er startet bei der zeitgleich stattfindenden Feldbogen-Europameisterschaft im kroatischen Poreč. Als Favoriten gelten Maximilian Weckmüller, die Wieser-Brüder Felix und Moritz und Cedric Rieger.

Die Deutsche Meisterschaft musste im vergangenen Jahr wegen der Pandemie abgesagt werden. Nun kommen wieder rund 570 Athleten verschiedener Altersklassen in den Disziplinen, Recurve-, Compund- und Blankbogen zusammen. Die Qualifikationen werden auf der Sportanlage Kleinfeldchen ausgetragen, die Finals auf dem ehrwürdigen Rasen des Bowling Green vor dem Kurhaus in Wiesbaden. Auf der Tribüne dort sind 150 Zuschauer zugelassen. Für Kroppen ist die Grünanlage ein besonderer Ort. „Ich hoffe, ich darf am Sonntag wieder auf dem Bowling Green stehen, das ist einfach eine wunderbare Atmosphäre“, sagt sie. „Wenn man es international vergleicht, kann man es schon als schönsten Austragungsort betiteln.“

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