Judo-Bundesliga : JCW gewinnt Lokalderby gegen Kim Chi
Im Wiesbadener Judoderby kann sich der Judo Club durchsetzen. Kim-Chi-Trainer Siegbert Geuder haderte mit der kleinlichen Regelauslegung der Mattenrichter - zwei seiner Kämpferinnen hatten wegen zu vieler Bestrafungen verloren.
„Strafe, Strafe, Strafe“, tobte Kim-Chi-Trainer Siegbert Geuder am Mattenrand, beschimpfte das Schiedsgericht: „Das hat doch nichts mehr mit Judo zu tun.“ Und folgerte nach dem verloren gegangenen Lokalderby in der Judo-Bundesliga zwischen Kim Chi Wiesbaden und dem Judo Club Wiesbaden (JCW): „Erste Liga unter diesen Bedingungen ist Mist.“
Dass der 9:5-Sieg der Gäste in der Großsporthalle Klarenthal insgesamt verdient war, wollte Geuder gar nicht bezweifeln. Ihn ärgerte vielmehr die kleinliche Regelauslegung der Mattenrichter, die dazu führte, dass die beiden vielversprechenden Kim-Chi-Teenager Lea Glombig (bis 63 Kilogramm) und Tamara Mathiowetz (bis 57) ihre Kämpfe jeweils wegen vier Shidos (Bestrafungen) abgeben mussten: „So verlieren alle die Lust am Judo, wenn nichts mehr erlaubt ist.“
Während der Kim-Chi-Macher nach der dritten Niederlage am dritten von fünf Kampftagen folgerte „dann kämpfen wir eben zweite Liga“, stellte sich die Stimmung auf der Gegenseite deutlich besser dar: „Wir können nicht mehr absteigen“, freute sich JCW-Teammanager Marcel Stebani, der mit seiner Riege nun sogar den Einzug in die Meisterrunde vor Augen hatte. Besonders stolz war Stebani darauf, dass seine Kämpferinnen die Hiobsbotschaft von Donnerstag wegsteckten, als sich Lisanne Sturm im Training das Kreuzband gerissen hatte.
Die deutsche Hochschulmeisterin im Superleichtgewicht war trotzdem am Samstag in der Halle, feuerte ihre Mitstreiterinnen lautstark an, schenkte ihren Kampf bis 48 Kilo aber verständlicherweise ab. Die Kritik seines Kontrahenten von der anderen Seite des Mattenrandes konnte Stebani übrigens nicht nachvollziehen: „Dafür sind Regeln da, damit man sie einhält.“