„Sommermärchen“-Affäre: DFB klagt gegen Zwanziger

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat seinen früheren Präsidenten Theo Zwanziger vor dem Landgericht Frankfurt verklagt. Hintergrund der Schadensfeststellungsklage ist die Sicherung eines möglichen Schadenersatzanspruchs, sollte Zwanziger im laufenden Strafverfahren gegen ihn verurteilt werden.

Der Prozess vor der zweiten Strafkammer des Landgerichts Frankfurt läuft seit elf Monaten und wird am Donnerstag fortgesetzt. Zwanziger muss sich in der sogenannten „Sommermärchen“-Affäre um Millionenzahlungen im Kontext der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung verantworten, den Zwanziger bestreitet.

An diesem Donnerstag wird der Prozess mit der Vernehmung von Wolfgang Niersbach als Zeugen fortgesetzt. Das Strafverfahren gegen Niersbach, im Amt des DFB-Präsidenten ab 2012 Zwanzigers Nachfolger, war im vergangenen Jahr gegen Zahlung einer Geldauflage eingestellt worden.

Streitwert beträgt 24 Millionen

Die nun eingereichte zivilrechtliche Feststellungsklage, über die zunächst die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete, steht im Zusammenhang mit möglichen, seit Jahren hinterlegten Schadenersatzansprüchen des DFB, sollte Zwanziger im Strafverfahren verurteilt werden. Der Streitwert, den der DFB der Klage beimisst, beträgt 24 Millionen Euro.

Die ursprünglich drei Angeklagten – neben Zwanziger und Niersbach war das Verfahren auch gegen Horst R. Schmidt eröffnet, aber später aus gesundheitlichen Gründen abgetrennt worden – hatten in den vergangenen sogenannte Verjährungsverzichtserklärungen abgegeben.

Für 2025 liegt eine solche Verzichtserklärung Zwanzigers nicht vor. Wie Zwanziger selbst hält der DFB einen Steuerschaden für abwegig, die steuerlich geltend gemachte Überweisung von 6,7 Millionen Euro für eine Betriebsausgabe.