Indonesiens neue Hauptstadt : Als würde man die Haupstadt in den Thüringer Wald verlegen

Indonesiens Hauptstadt Jakarta droht der Kollaps. Deswegen will die Regierung eine neue Metropole bauen – zwischen Dschungel, Palmöl und Malaria. Eine Reise zur künftigen Hauptstadt.
Der Weg zur zukünftigen Hauptstadt führt über eine löchrige Landstraße. Ab und an rauschen Mopedfahrer vorbei. Sie ziehen kleine Staubwolken hinter sich her. Sand dringt durch die Fensterspalten ins Auto herein. Der Ort Penajam liegt im Südosten Borneos, der drittgrößten Insel der Welt, deren Territorium sich die Länder Malaysia, Brunei und Indonesien teilen. Der indonesische Teil heißt Kalimantan. Hier wechseln sich Hügel, die mit dichtem Gestrüpp und knorrigen Bäumen bewachsen sind, mit Palmöl- und Kautschukplantagen ab. Am Wegesrand beladen Arbeiter Lastwagen mit den Früchten der Ölpalmen, um sie zur Weiterverarbeitung in die Mühle zu bringen. Es sind nur knapp 70 Kilometer bis zu dem Ort, von dem aus irgendwann das Inselreich mit 266 Millionen Einwohnern regiert werden soll. Aber es wirkt hier wie der Eingang in eine vergessene Welt.