Bei der Arbeit: Dirk Richter und sein Team im OP
Herr Richter, erinnern Sie sich noch an Ihre erste Facelift-Operation?
Ja, natürlich, das war 1992.
Damals sahen die Gesichter nach einem Facelift sehr gestrafft und unnatürlich aus.
Die Patientin war Anfang 60. Wir haben damals das klassische SMAS-Lift durchgeführt, also Haut, Bindegewebe und die Faszienschicht gelöst, verlagert und die überschüssige Haut entfernt. Das war ein sehr komplexer Eingriff, den damals in Deutschland nur wenige Ärzte gemacht haben. Ich arbeitete in der plastischen Chirurgie des Dreifaltigkeits-Krankenhauses in Wesseling und hatte das Glück, dass Neven Olivari mein Chef und Mentor war. Er war einer der Pioniere der Faceliftchirurgie in Deutschland, reiste zu Kongressen weltweit und brachte die neusten Techniken mit, die wir sofort ausprobiert haben. Was das Ergebnis meines ersten Facelifts betrifft: Die Patientin war zufrieden. Aber aus heutiger Sicht würde man sagen: Kunstfehler.
Weshalb?
Die Gesichter sahen damals sehr gezogen aus. Wir haben viele Stirnlifts gemacht, bei denen die Augenbrauen unnatürlich hoch positioniert wurden. Die Patienten sahen permanent erschrocken aus. Das macht man heute nicht mehr. Man modelliert die Augenbrauen eher moderat und über Schnitte an den Augenlidern oder Schläfen.