FAZ+Tod in Gütersloh :
Wenn Ärzte Fehler machen

Lesezeit: 7 Min.
Während einer Vollnarkose werden Patienten beatmet. Der Anästhesist muss vorher sicherstellen, dass aus dem Schlauch an der Maske tatsächlich Sauerstoff strömt. Dieser Kurzcheck ist in Gütersloh ausgeblieben – mit fatalen Folgen.
Ein gesunder Jugendlicher stirbt bei einer Routine-Operation, weil der Anästhesist etwas falsch gemacht hat. Jetzt musste ein Gericht entscheiden: Wie groß ist die Schuld des Arztes?
Merken

Die Betroffenheit über den Tod von Kevin Fuhr ist im Amtsgericht Gütersloh erst nach vielen Stunden mit medizinisch-technischen Details zu spüren. In den Zeugenstand tritt ein Fachkrankenpfleger für Anästhesie. Seit 35 Jahren arbeitet der Mann im örtlichen Sankt Elisabeth Hospital; am Morgen des 20. November 2018 ist er den Kollegen im Ambulanten Operationszentrum, das an die Klinik angeschlossen ist, zu Hilfe geeilt. Der Pfleger beschreibt eine „angespannte Situation“: Der jugendliche Patient, bei dem eigentlich nur eine Kniespiegelung durchgeführt werden sollte, lässt sich nicht beatmen. Fieberhaft suchen die Ärzte nach der Ursache, immer neue Helfer treten hinzu. Dann steht das Herz still.

Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
12,80 € jetzt nur 0,99 €

Jetzt Zugang 12,80 € für nur 0,99 € abonnieren?

  • Mit einem Klick online kündbar
  翻译: