H&M-Kollektion :
Alexander Wang entwirft sich gerade neu

Von
Markus Ebner
Lesezeit:
Der Mann der Stunde: Alexander Wang (hier auf der Pariser Fashion Week im September)

3 Bilder

Schlangen vor den Geschäften, ein überlasteter Onlineshop - bei H&M sorgt die Gast-Kollektion von Alexander Wang für Aufregung. Die hat er nach seinen braven Kollektionen für Balanciaga auch nötig.

Unvergessen, wie Alexander Wang, damals gerade 25 Jahre alt, im Jahr 2009 den Swiss Textiles Award gewann, und zwar gegen starke Konkurrenz aus London wie Peter Pilotto oder Erdem. Der New Yorker Designer, der schon mit 23 Jahren seine erste Kollektion auf den Laufsteg gebracht hatte, sah noch aus wie ein Modestudent: schmal, mit langen Haaren, charismatisch. (Na gut, so sieht er heute noch aus.) Die 100.000 Euro, die er damals bekam (der Autor dieser Zeilen saß in der Jury), hat er offenbar gut zur Marken- und Imagebildung genutzt.

Denn heute ist Alexander Wang einer der am meisten beachteten Designer der Welt. Das hat mindestens drei weitere Gründe. Erstens eröffnet er stets den Schauenmarathon – am Samstag, zu Beginn der New Yorker Modewoche, also auch vor London, Mailand und Paris, wenn die Augen der Kritiker noch nicht müde sind und man mit etwas Wagnis einen Trend setzen kann wie die sports couture. Zweitens setzt er eine wilde Party mit Live-Konzerten obendrauf. Und drittens ist er seit 2013 Chefdesigner bei Balenciaga. Da beginnen dann aber auch schon die Fragen. Kering-Chef François Henri Pinault schaut genau auf seine Marke, die geradezu mythische Bedeutung hat. Aber Balenciaga unter Wang zündet nicht wie die Kering-Marke Saint Laurent unter Hedi Slimane, zu brav und zu nah am Archiv sind seine Kollektionen.

Was tun?

Um im Gespräch zu bleiben und wegen des lieben Geldes hat der 30 Jahre alte Sohn taiwanesisch-amerikanischer Eltern nun eine Kollektion für den Fast-Fashion-Konzern H&M entworfen, die am Donnerstag in die Läden kam. So wird Alexander Wang nun omnipräsent – da kann in diesem Herbst nicht einmal Karl Lagerfeld mithalten.

Zum zehnjährigen Jubiläum der H&M-Designerkooperationen, die mit Lagerfeld begannen, hat der Designer auch gleich eine neue Kategorie erfunden. Es ist keine Best-of-Sammlung, wie sonst oft üblich, sondern eine mit innovativen Materialien entwickelte Active-Wear-Kollektion à la Adidas by Stella McCartney oder Puma by Hussein Chalayan – schließlich geht heute jeder in den Fitnessclub. Passend zum Thema präsentierte er die Kollektion im „Gym“ einer High School in Harlem. Zum Konzert durfte Rapperin Missy Elliott ran, die ewig nicht mehr auf der Bühne gestanden hatte. Über ein solches Event reden die Leute dann natürlich gerne.

Und über die Mode? Die Teile sehen rasant aus und bringen die sports couture auf die Straße. Aber sie sind allzu offensichtlich mit Logos versehen. Ob das ein Trend bleibt? Oder gar wird?

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