
Neue Trend-Frisur : Was ist denn ein „no part“?
Die meisten Menschen beschäftigen sich alle paar Monate kurz mit ihrem Scheitel: Wenn sie auf einem Friseurstuhl sitzen, nasse Haare und Plastikumhang, und kurz vor dem Schneiden gefragt werden: „Wie trägst du deine Haare?“ (Gibt es Friseure, die ihre Kunden siezen?) Also die Haare mit Scheitel in der Mitte? An der Seite? Und ist der Scheitel wirklich bei jedem Menschen so ortsgebunden oder ändert sich das nicht mal, je nachdem, wie häufig man sich über den Tag hinweg die Haare rauft?
Der Mittelscheitel-Trend hält sich
In Kreisen, in denen Mode und Trends etwas zählen, ist die Stelle für den Scheitel nicht unwichtig. Seit gut fünf Jahren ist das die Mitte. Den auffälligsten Mittelscheitel trug wohl Meghan, damals zur Hochzeit mit Harry im Mai 2018. Schlichtes Givenchy-Kleid, viel Glow auf den Wangen, ein Mittelscheitel wie mit dem Lineal gezogen. Der Mittelscheitel war auffällig und zugleich selbstverständlich, passend zum damals schon recht gereiften Schönheitsideal von Natürlichkeit.
Alexandria Ocasio-Cortez, die im selben Jahr zum Politik-Star aufstieg, nachdem sie als jüngste Abgeordnete in den amerikanischen Kongress gewählt worden war – und kurz darauf eine Netflix-Doku über sie erschien –, trug ebenfalls standardmäßig einen so prägnanten Mittelscheitel, dass er Absicht sein musste. Ein dritter prominenter Mittelscheitel war zu der Zeit der von Caro Daur, Influencerin. Spätestens damit war der Seitenscheitel passé.

In Daurs jüngeren Beiträgen fehlt der Mittelscheitel. Stattdessen trägt sie jetzt gar keinen Scheitel – unter Fachleuten bekannt als „no part“. Die Haare sind zurückgekämmt und fixiert – dazu gleich. Denn zunächst einmal ist der Look nicht abwegig, viele andere junge, also maximal 30 Jahre alte Stars tragen ihn jetzt auch – die Schauspielerinnen Zendaya und Selena Gomez zum Beispiel, die Unternehmerin Kylie Jenner.
Wie stylt man den no part?
Der Mittelscheitel trug sich problemlos fernab von Instagram, Adels-Hochzeiten und Repräsentantenhäusern. Er war markant wie ein Accessoire, das gar nichts kostete. Und der „no part“? Die Anleitungen klingen so, dass man damit wohl Stunden später noch gefragt wird, ob man nasse Haare habe. Haare waschen, Haarschaum einmassieren, zurückkämmen, am Hinterkopf platt drücken, warten, bis sie ein wenig getrocknet sind, mit Haarspray fixieren.
Alltagstauglicher: Die Haare im trockenen Zustand zurückkämmen, Haarspray, Strähnen vorne mit Klammern hinten feststecken und hoffen, dass es hält. Wenn nicht, ist das auch nicht tragisch, denn der Mittelscheitel ist weiterhin modern. Und selbst der Seitenscheitel soll kurz vor dem Comeback stehen.