Abelpreis :
Solist und Sinfoniker der Mathematik

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So beschreibt man etwa Turbulenzen in Flüssigkeiten, eine einfache nichtlineare partielle Differentialgleichung - die Burgersgleichung.
Der eine war Einzelgänger, wurde zum Kinoheld, der andere war radikaler Teamplayer: John Nash und Louis Nirenberg bekommen den Abelpreis 2015, den Nobelpreis der Mathematik.
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Der norwegische Abelpreis geht in diesem Jahr unter anderem an den berühmten US-amerikanischen Mathematiker John Forbes Nash. Der 86-Jährige, der 1994 für seine Erkenntnisse auf dem Gebiet der Spieltheorie den Wirtschafts-Nobelpreis bekam, dürfte vielen Kinogängern bekannt sein: Auf seiner Lebensgeschichte basiert der Hollywood-Film „A Beautiful Mind“ aus dem Jahr 2001.

John Forbes Nash
John Forbes NashAFP

Nash werde gemeinsam mit dem kanadischen Mathematiker Louis Nirenberg „für durchschlagende und fruchtbare Beiträge zur Theorie der nichtlinearen partiellen Differentialgleichungen und ihren Anwendungen in der geometrischen Analyse“ geehrt, hieß es bei der Bekanntgabe der Preisträger in Oslo. Der Abelpreis gilt als eine der wichtigsten wissenschaftlichen Auszeichnungen der Welt.

Louis Nirenberg
Louis Nirenbergdpa

Nash und der 90-jährige Nirenberg hätten in den 1950er Jahren großen Einfluss aufeinander gehabt, auch wenn sie nicht zusammengearbeitet hätten, erklärte die norwegische Jury. Während Nash seine Arbeiten fast ausnahmslos im Alleingang entwickelte und immer als Solist wahrgenommen wurde, sind neunzig Prozent der Arbeiten von Nirenberg in Zusammenarbeit mit anderen Mathematikern entstanden.

Nash widmete sein Leben an der Universität Princeton und dem Massachusetts Institute of Technology der Forschung. Nirenberg arbeitete am Courant Institute of Mathematical Sciences der Universität New York. Beide seien „zwei der Giganten der Mathematik im 20. Jahrhundert“, hieß es in Oslo. Norwegens König Harald V. übergibt den mit sechs Millionen norwegischen Kronen (knapp 700 000 Euro) dotierten Preis am 19. Mai bei einer Feier in der Hauptstadt Oslo. Der von der Regierung gestiftete Preis wird seit 2003 jährlich für „Beiträge von außerordentlicher Tiefe und Einfluss auf die mathematischen Wissenschaften“ vergeben.

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