Frühe moderne Menschen :
Gleichberechtigung in der Steinzeit

Von Diemut Klärner
Lesezeit: 5 Min.
Archäologen untersuchen das steinzeitliche Grab in der Höhle „Arma Veirana“.
Vorbildliche Steinzeitgesellschaften: Vor zehntausend Jahren galten Babys und Mädchen als vollwertige Personen. Davon zeugen die Funde eines Grabes eines weiblichen Säuglings.
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Raffinierte Gerätschaften und eindrucksvolle Kunstwerke zeugen von den kulturellen Errungenschaften der Steinzeit. Über das soziale Leben verraten sie jedoch wenig, Gräber liefern da eher einen Einblick in prähistorische Sozialstrukturen. Allerdings hat die Lebensweise von Jägern und Sammlern dazu geführt, dass einschlägige Funde äußerst rar sind. Das macht die erstmalige Entdeckung eines Kindergrabes aus der frühen Mittelsteinzeit so bemerkenswert: In der italienischen Provinz Ligurien, am südwestlichen Alpenrand hat eine internationale Forschergruppe die Überreste eines weiblichen Säuglings entdeckt, der auffallend reich mit Grabbeigaben ausgestattet war. Dies deutet darauf hin, dass das Kind aus einer Gemeinschaft stammte, die schon Babys als Personen anerkannte und Mädchen nicht diskriminierte.

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