Neue Studie zu Cannabis :
Warum Kiffer schlechter kopfrechnen

Lesezeit: 2 Min.
Wer in jungen Jahren viel kifft, schadet langfristig seinem Gehirn.
Bei jungen Menschen, die viel Cannabis konsumieren, sind im Hirn Bereiche weniger aktiv, die zum Arbeitsgedächtnis gehören und für das Lösen von Problemen zuständig sind.
Merken

Im Kopf 84 durch 6 teilen, Schach spielen oder eine anspruchsvolle Diskussion führen – diese Aktivitäten dürften jungen Menschen, die regelmäßig Cannabis konsumieren, schwerer fallen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Kiffen dem Arbeitsgedächtnis schaden kann.

Mehr als tausend Erwachsene aus Amerika zwischen 22 und 36 Jahren haben dafür bestimmte Aufgaben bearbeitet, während Forscher der University of Colorado Anschutz sie im MRT-Scanner untersucht haben.

Mit den Übungen wurde das Arbeitsgedächtnis auf die Probe gestellt, es wurden motorische und sprachliche Fertigkeiten getestet. Dazu gehörte etwa, dass die Probanden sich Wörter merken sollten oder gezielte Fingerbewegungen durchführen.

179 zählten als moderate Kiffer und hatten zwischen 10- und 999-mal in ihrem Leben Cannabis konsumiert. Wer mehr als 1000-mal konsumiert hatte, galt als schwerer Nutzer, in der Studie traf dies auf 88 Personen zu.

Viele haben schon vor ihrem 14. Lebensjahr gekifft

Die meisten Studienteilnehmer waren jünger als 20 Jahre, als sie zum ersten mal THC aufgenommen hatten, also den psychoaktiven Wirkstoff aus den getrockneten Blüten der weiblichen Cannabis-sativa-Pflanze. Bei den schweren Kiffern war jeder Dritte beim ersten Konsum jünger als 14 Jahre gewesen.

Für das Arbeitsgedächtnis sind im Gehirn bestimmte Regionen zuständig, beispielsweise mediale und dorsolaterale Regionen des Präfrontalen Cortex.

In den Scans fiel auf, dass 63 Prozent der Kiffer in diesen Regionen deutlich verminderte Aktivität aufwiesen, besonders wenn sie viel konsumiert hatten.

Von denjenigen, die in den Tagen vor der Studie noch konsumiert hatte und einen positiven Urintest aufwiesen, zeigten 68 Prozent solche Auffälligkeiten.

Das Arbeitsgedächtnis wird beansprucht, wenn man sich etwas merken und diese Information auch gleich wieder abrufen muss.

THC beeinflusst langfristig verschiedene Hirnregionen und damit kognitive Funktionen negativ, wie Studien zeigen. Menschen fällt es schwerer, Entscheidungen zu treffen, Neues zu lernen oder Aufmerksamkeit aufrechtzuhalten. Eine Studie aus Neuseeland hatte schon 2012 nahegelegt, dass, wer über Jahre mehr als einmal die Woche kifft, im Durchschnitt fünf IQ-Punkte einbüßte.

  翻译: